Betritt nur einen Raum und mache immer nur eine Sache, nicht zwei gleichzeitig. Die Leistungsgesellschaft in der westlichen Welt ist sehr fordernd. Sie legt uns die Versuchung nah, die Dinge gleichzeitig zu machen, um unserer tägliche Liste zu reduzieren. Schnell noch mal Nachrichten und Mails auf dem Klo oder im Wartezimmer der Arztpraxis checken. Ich kenne viele Menschen, die in einem Meeting sitzen, daneben noch in ihrem Laptop ein Dokument prüfen sowie auf dem Handy parallel immer wieder ihre Mails ansehen und natürlich an der Besprechung teilnehmen. Multitasking hat man das früher genannt. Alles parallel. Heute ist das die neue Realität, die Herausforderung. Wir können nicht auf allen Hochzeiten tanzen, und wenn wir das tun, sind wir nirgendwo wirklich und am Ende nur verwirrt. Wenn Du permanent abgelenkt bist, legt sich über Dein Bewusstsein ein Schleier. Wenn man Dich am Ende fragt, was Du heute den ganzen Tag gemacht hast, wirst Du das Gefühl eines Nebels haben. Da war eine Menge Dinge, aber nichts davon war intensiv und tief erlebt. Wenn man so sein Leben lebt, hat man alles durchlebt, aber nie wahrnehmend und tief und im Moment.

Entnommen aus: David Hauck "Schönheit des Lebens. Eine Reise zu ihrem Ursprung", Herder Verlag, Freiburg 2023