Thomas Gerlach war ARD-Korrespondent, als es Jugoslawien gerade noch gab, Anfang der 90er Jahre. Er erlebte den Beginn der blutigen Kriege, berichtete aus Belgrad, aus Zagreb, aus Sarajevo. Jetzt hat er die Orte wieder bereist, an denen er schon als Kriegsberichterstatter war. Thomas Gerlach flog nach Belgrad, fuhr dann weiter mit dem Auto nach Sarajevo, spazierte durch die Altstadt – einfach so. Damals, zu Beginn der Kriege, landete er an Bord einer Transall-Militärmaschine im steilen Sinkflug auf dem Flughafen im blutig umkämpften Sarajevo. Mit Splitterschutzweste und Schutzhelm im Gepäck. Das mit dem Helm war leider keine gute Idee – es war ein Feuerwehrhelm, bemalt mit fluoreszierender Farbe, gut sichtbar im Dunkeln, auch für die Heckenschützen entlang der "sniper alley", der Straße vom Flughafen Sarajevo in die Stadt. Gerlach ließ den Helm im Gepäck – und kam wieder heil aus den Balkankriegen zurück nach München. Um immer wieder an die Schauplätze von damals zu reisen – und zu berichten, was wurde, aus dem geplatzten Traum vom Staat Jugoslawien.