Bayern 2

     

Evangelische Perspektiven Die Kraft der Geschichten des Grauens

Mann besucht die Gedenkstätte Bergen-Belsen  | Bild: picture-alliance/dpa/Julian Stratenschulte

Sonntag, 01.11.2020
08:30 bis 09:00 Uhr

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BAYERN 2

Die Kraft der Geschichten des Grauens
Wie Erzählungen des Holocaust immer noch wirken können
Von Irene Dänzer-Vanotti

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Natürlich: Vom Leid der Menschen in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten ist oft erzählt worden. Alle, die bereit sind, zuzuhören und zumindest annährend mitzufühlen, haben die Geschichten gehört, haben geweint und immer wieder gefragt, wie Menschen solche Verbrechen begehen können. Die Hoffnung der Nachkriegsgenerationen war, dass das Wissen um das Leid bewirkt, dass nie wieder so etwas geschieht. Der aufkommende Rechtspopulismus lässt Zweifel an dieser Hoffnung aufkommen. Daher muss man jetzt fragen, ob noch Geschichten fehlen - etwa die der Täterinnen und Täter - oder ob wieder anders erzählt werden muss. Der Vizepräsident des Ausschwitzkomitees Christoph Heubner hat ein Arbeitsleben lang darüber nachgedacht. Die Frage ist heute: Wann kann das Erzählen der Gräuel nicht nur das Trauma wiederholen, sondern echte transformative Kraft entfalten?