Bayern 2

     

Evangelische Perspektiven Stirb und werde

Stirb und werde | Bild: colourbox.com

Sonntag, 27.03.2016
08:30 bis 09:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Stirb und werde
Der Archetyp von Tod und Wiedergeburt
Von Geseko von Lüpke
Als Podcast verfügbar

Schon die Neandertaler haben an einen Rhythmus von Leben und Tod geglaubt, als sie Ihre Toten so begruben, dass sie schnell wieder in die Welt der Lebendigen zurückkehren konnten. Der Schamanismus soll entstanden sein, um die geheimnisvolle Welt der Toten und Ahnen zugänglich zu machen. Die großen Mythen der Welt sind gefüllt mit symbolischen Reisen in die Unterwelt und der geläuterten Rückkehr ins Leben. Ganze Religionen sind entstanden um die Frage, ob der Mensch irgendwie nach dem Tod zurückkehrt. Mindestens 1,3 Milliarden Hindus und Buddhisten sind von der leiblichen Wiedergeburt überzeugt. Im Christentum wird der Glaube an die Wiedergeburt zwar offiziell abgelehnt, taucht aber immer wieder in der Religionsgeschichte auf und gewinnt gerade in der Gegenwart immer mehr Anhänger. Und auch unabhängig vom religiösen Glauben an die Rückkehr der Seele in immer wieder neue Körper hat der Archetyp des 'Stirb und werde' eine große Bedeutung: Als Metapher für Wandlungen und existentielle Übergänge, als Symbol für die zahlreichen kleinen Tode, die der Mensch stirbt, wenn er von einem Lebensabschnitt in den nächsten geht, sich trennt, umzieht, Abschied nimmt - und sich dann neu in die Welt bringt.