Bayern 2

     

Zeit für Bayern Akustische Reisen durch Bayerns Regionen

Christbaumschmuck - Steckvögel | Bild: Berchtesgadener Handwerkskunst

Sonntag, 18.12.2016
12:05 bis 13:00 Uhr

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BAYERN 2

"Hennasteign, Voglhäusl, Arschpfeifenrössl"
Der ganz besondere Christbaumschmuck in Berchtesgaden
Von Regina Fanderl

"Das Märchen war nicht mal - es ist immer noch!"
Von fränkischen Märchenliebhabern und Märchenerzählern
Von Carlo Schindhelm

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"Hennasteign, Voglhäusl, Arschpfeifenrössl"
Der ganz besondere Christbaumschmuck in Berchtesgaden
Von Regina Fanderl

Zu Weihnachten hängen sie bei vielen Berchtesgadener Familien am Christbaum: Arschpfeifenrössl, Fatschenkindl, Schlitten, Vogelhäuschen, Pfau, Hühnerstall, Engerl, Wiege, Leiterwagen, Radlbock, Pfeifenvogel oder Steckvogel, Vogelhäuschen, Spanschachtel. Das bunt-bemalte Miniatur-Spielzeug aus Holz zeugt von der jahrhundertealten Tradition des Holzhandwerks im waldreichen Talkessel des Berchtesgadener Landes.
Vermutlich schon im 12. Jahrhundert haben sich die Bauern mit dieser Handwerkskunst ein Zubrot verdienen müssen. Die Böden und das Klima gaben nicht viel her. Alte Handwerksordnungen nennen zahlreiche Fassbinder, Drechsler, Schindel-, Löffel-, Pfeifen- oder Schachtelmacher.
Aber es war das Spielzeug - Holzpuppen, Puppenmöbel, Kutschen, Schaukelpferde oder Pfeiferl - das sich im Laufe der Jahre zum wohl beliebtesten Exportartikel entwickelte.
Als das Blechspielzeug die so genannte "Berchtesgadener War" vom Markt verdrängt hatte, wies ihr der Kunstmaler Anton Reinbold vor rund 100 Jahren eine neue Funktion zu. Er kam auf die Idee, Arschpfeiferl und Co in eine Fichte zu hängen und hob damit den Berchtesgadener Christbaumschmuck aus der Taufe.


"Das Märchen war nicht mal - es ist immer noch!"
Von fränkischen Märchenliebhabern und Märchenerzählern
Von Carlo Schindhelm
 
Sie erzählen von wundersamen Begebenheiten. Geschichten mit Hexen, Zwergen und Feen begeistern Kinder seit uralter Zeit. Und inzwischen sind die pointiert erzählten Märchen keineswegs altmodisch, sondern im Gegenteil, wieder sehr gefragt. „Story Telling“ nennt man das heute. Der Werbebranche reichen keine Schlagwörter mehr wie Innovation, Frische oder Sicherheit.  Sie will den Menschen Geschichten erzählen und hat damit Erfolg, sagt Martin Beyer. Er ist Schriftsteller und Dozent für kreatives Schreiben und „Story Telling“. Die überlieferten und von den Brüdern Grimm aufgeschrieben Märchen machen vor wie es geht. Inzwischen sollen auch Schüler von Märchen wie der gestiefelte Kater, Schneewittchen oder Hänsel und Gretel lernen. In Würzburg geht eine Märchenerzählerin an Schulen und lässt die Kinder im Anschluss das Gehörte nacherzählen und malen. Die alten Mythen sollen das Sprachverständnis von Kindern wecken und ganz neben bei noch Orientierung und Trost bieten. Es sind klare Geschichten von Gut und Böse, die Werte wie Fleiß und Hilfsbereitschaft vermitteln. Selbst Psychotherapeuten lassen Märchen in ihre Arbeit einfließen. Im hohen Alter, wenn Menschen an einer Demenz erkranken, verschwinden Worte und Gedanken des täglichen Lebens. Doch an Melodien und die Geschichten aus der Kindheit können sie sich noch lange erinnern. Im unterfränkischen Volkach war Walter Kahn von den Märchenerzählungen in seiner Kindheit so fasziniert, dass der Reisebürokaufmann 1985 die Märchen-Stiftung gründete.  Die Stiftung fördert bundesweit Projekte, die sich dem Märchen verschrieben haben. Damit es nicht irgendwann von den Märchen heißt: "Es war einmal"  sondern:   ... " so leben sie noch heute"!

Akustische Reisen durch Bayerns Regionen

Zeit für Bayern zeigt das Land im Herzen Europas in seiner ganzen Vielfalt. Eine unterhaltsame Heimatkunde für alle, ob alteingesessen oder neuzugezogen, ob aus Kempten oder Köln, Nürnberg oder Neapel, Berlin, Bagdad oder Berchtesgaden. Denn Heimat ist da, wo man sich kennt und auskennt. Zeit für Bayern bietet die Gelegenheit, die Landstriche und die Menschen Altbayerns, Frankens und Schwabens näher kennen zu lernen und neu zu erfahren - bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees.

"Zeit für Bayern" ... sollte jeder haben!