Bayern 2

     

IQ - Wissenschaft und Forschung Wenn Maschinen Musik machen

Klavier mit Roboterhänden | Bild: colourbox.com

Dienstag, 19.07.2016
18:05 bis 18:30 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Programmierte Kreativität?
Wenn Maschinen Musik machen
Von Martin Schramm

Spiele wie "Schach" und "Go" beherrschen Computer inzwischen ganz gut. So gut, dass sie darin Menschen inzwischen deutlich überlegen sind. Sogenanntes "Deep learning" macht es möglich: Programme versuchen dabei quasi selbst zu "lernen", versuchen Regeln im scheinbaren Chaos zu entdecken und selbst anzuwenden. Doch könnte man das, was bei mehr oder weniger überschaubaren Spielstrategien schon ganz gut klappt, auch auf ganz andere, vor allem "kreative" Bereiche anwenden - beispielsweise auf Musik? Kann man Musik also genauso komponieren, wie ein Schachprogramm Spielzüge berechnet?

Software, die Komponisten ganz "handwerklich" unterstützt, ist längst auf dem Markt. Doch die Vision geht auch hier noch deutlich weiter. Die Zukunft könnte Programmen gehören, die selbst lernen; die sich gleichsam Werke quer durch die Musikgeschichte "anhören" und dabei Satztechnik, harmonische und rhythmische Strukturen erfassen - von Bach bis zu den Beatles - von Palaestrina bis Prinz - um daraus Regeln abzuleiten.

Dabei müsste das verwegene Ziel gar nicht sein, dass so ein Programm auch Großmeister "schlagen" kann - also in d iesem Fall dann Bach, Mozart oder Beethoven. Es blieben eine ganze Menge hilfreicher Zwischenschritte: Software könnte dabei helfen, Musik besser zu verstehen und einzuordnen, komplexe Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten zu erkennen. Gefragt sind aber auch ganz konkrete Dienstleistungen: beispielsweise ein virtueller "Musikberater", der hilft, die Phrase im Ohr dem gesuchten Song zuzuordnen; sich Musik zum Joggen oder für bestimmte Stimmungslagen empfehlen zu lassen, usw.

Martin Schramm fragt in "IQ - Wissenschaft und Forschung", wie Computer die Recherche, Analyse und Produktion von Musik befruchten können - und vor welchen Herausforderungen die Forscher dabei stehen.

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