Bayern 2 Bayerisches Feuilleton Ich ahnte den Sprengstoff nicht

Ich ahnte den Sprengstoff nicht
Marieluise Fleißer und ihr Drama mit Ingolstadt
Von Gabriele Pfaffenberger
BR 2024

Wiederholung am Sonntag, 12.05 Uhr, Bayern 2

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Elfriede Jelinek hat sie als größte Autorin des 20. Jahrhunderts bezeichnet: Marieluise Fleißer. Auch Walter Benjamin, Lion Feuchtwanger und Bertolt Brecht waren beeindruckt von ihrem unsentimentalen, scharfen Blick auf die Liebe, auf menschliche Abgründe und Machtmechanismen.

In ihrer Heimatstadt Ingolstadt hingegen verunglimpft man die Fleißer als Nestbeschmutzerin, jahrzehntelang. Bereits mit 27 Jahren, mit ihrem Stück „Pioniere in Ingolstadt“, landet sie einen saftigen Theater-Skandal, es kommt sogar zu einem Prozess mit dem Bürgermeister.

Sie ist Brechts Geliebte und Ehefrau eines Tabakwarenhändlers, sehnt sich in die Ferne und landet doch immer wieder in der Enge, wird als Schriftstellerin gefeiert und geschmäht. Ihr Werk beeinflusst zahlreiche Schriftsteller und Künstler, bis heute. Sie hat Rainer Werner Fassbinder inspiriert und Franz Xaver Kroetz nachhaltig beeindruckt. Und gerade entdecken auch junge Dramatikerinnen und Regisseure wieder ihre Stücke.

Wer Marieluise Fleißer verstehen will, muss auch Ingolstadt verstehen. Eine Spurensuche von Gabriele Pfaffenberger bei Fleißers Familie, ihrer Biografin, im Ingolstädter Stadtarchiv, wo unzählige Briefe lagern. Und beim italienisch-ingolstädtischen Café-Besitzer, mit tiefer Verbindung zur „Fleißerin“.

Hörkino zum Frühstück statt Frühstücksfernsehen

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