IQ - Wissenschaft und Forschung Hautschuppen, Viren, DNA

Hautschuppen, Viren, DNA
Genetische Daten zwischen Fortschritt und Missbrauch
Von Joachim Budde
Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Ein paar Milliliter Wasser aus einem Klärwerk genügen, um zu erkennen, wie viel Corona-Virus in der Bevölkerung gerade kursiert. So können sie die nächste Covid-Welle vorhersagen, noch ehe die ersten Patientinnen und Patienten in die Arztpraxen kommen. Für solche Projekte nutzen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen genetische Tools. Sie verwenden diese Methoden auch, um den Zustand der Artenvielfalt oder das Aufspüren invasiver Tierarten zu erforschen - der technische Fortschritt ist ein Segen für solche Forschung. Auch seltene Tierarten können gänzlich im Verborgenen leben. Etwas Luft aus ihrem Lebensraum kann genügen, um ihre Anwesenheit nachzuweisen. Denn Maschinen, mit denen Forschende genetische Spuren aufspüren, kommen mittlerweile mit kleinsten Probenmengen aus. So erfreulich das für viele Forschungsgebiete ist, es wirft drängende ethische Fragen auf. Denn in all den Proben auf der Suche nach Viren und Tieren finden sich auch Spuren menschlicher DNA - als genetischer Beifang sozusagen. Und dieses Erbgut kann mehr verraten, als den Menschen lieb ist, die es hinterlassen haben. Jetzt beginnt die Forschung, sich mit diesem ethischen Problem zu beschäftigen.

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