Bayern 2

     

Zeit für Bayern Tote anschauen

Leiche | Bild: colourbox.com

Samstag, 28.10.2023
12:05 bis 13:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Ein Bild von einer Leich
Totenfotografie in alter Zeit
Von Andreas Pehl

Leichen im Keller
Vom Umgang mit "Human Remains" heute
Von Barbara Schneider

Moderation: Simone Schülein

Wiederholung um 21.05 Uhr
Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Ein Bild von einer Leich
Totenfotografie in alter Zeit
Von Andreas Pehl

Das Foto machte die Runde, wurde sogar als Postkarte verkauft: Der verstorbene König Ludwig II., aufgebahrt im Sarg. Was heute vielleicht makaber wirkt, war noch vor hundert Jahren selbstverständlich. Egal ob Kinder, Ehegatten, Großeltern: nach dem Tod wurde gern der Fotograf gerufen, die Toten in Position gebracht und ein Bild gemacht: Gruppenbild mit verstorbener Tante, das tote Kind auf der Schaukel, der entschlafene Opa im Lehnstuhl. Schließlich wollte man sich ja an die Verstorbenen erinnern. Zusammen mit der Kunsthistorikerin Prof. Katharina Sykora, die sich intensiv mit der Totenfotografie beschäftigt hat, erkundet Andreas Pehl eine Art der Erinnerung, die ihre Resonanz vielleicht heute noch in den Sterbebuidln hat.

Leichen im Keller
Vom Umgang mit "Human Remains" heute
Von Barbara Schneider

Sensationslust, Gruseleffekt oder Wissenschaftsinteresse? Auch in Bayern finden sich bis heute in medizinhistorischen und anatomischen Sammlungen sogenannte "Human Remains" - also menschliche Überreste. Das medizinhistorische Museum in Ingolstadt zeigt die Skelette zweier Siamesischer Zwillinge in seiner Dauerausstellung. Die Anatomische Sammlung der Universität Erlangen umfasst Skelette und präparierte Embryonen. Bis in die 1970er Jahre war es in Erlangen sogar Brauch, während der Bergkirchweih in die anatomische Sammlung der Universität zu pilgern, um bei einer Leichenschau zuzusehen. Der Umgang mit den "Human Remains" wirft heute ethische und juristische Fragen auf. Inwiefern sollen solche menschlichen Überreste überhaupt gezeigt werden? Werden da Persönlichkeitsrechte verletzt, handelt es sich gar um die Störung der Totenruhe? Wie kamen die Objekte in die Sammlungen? Letztlich stellt sich aber ganz generell die Frage: Was bedeutet ein ethisch verantwortlicher Umgang mit den sterblichen Überresten?

Akustische Reisen durch Bayerns Regionen

Zeit für Bayern zeigt das Land im Herzen Europas in seiner ganzen Vielfalt. Eine unterhaltsame Heimatkunde für alle, ob alteingesessen oder neuzugezogen, ob aus Kempten oder Köln, Nürnberg oder Neapel, Berlin, Bagdad oder Berchtesgaden. Denn Heimat ist da, wo man sich kennt und auskennt. Zeit für Bayern bietet die Gelegenheit, die Landstriche und die Menschen Altbayerns, Frankens und Schwabens näher kennen zu lernen und neu zu erfahren - bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees.

"Zeit für Bayern" ... sollte jeder haben!