Bayern 2

     

Zeit für Bayern Auf der Leinwand und unter der Haut

Tätowierkunst auf Handrücken  | Bild: colourbox.com

Samstag, 21.10.2023
21:05 bis 22:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Bayern im Herzen - und unter der Haut
Eine kleine Geschichte der weißblauen Tätowierkunst
Von Susi Weichselbaumer

Farbe bekennen
Über die Buntheit in Kunst und Hobbymalerei
Von Barbara Bogen

Wiederholung von 12.05 Uhr, Bayern 2
Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Bayern im Herzen - und unter der Haut
Eine kleine Geschichte der weißblauen Tätowierkunst
Von Susi Weichselbaumer

Der Räuber Kneißl hatte eine, Kaiserin Sisi vielleicht sogar zwei: Tätowierungen erleben im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert in Bayern und ganz Mitteleuropa einen Boom. Forschungsreisende bringen tätowierte Menschen aus Afrika, Asien oder Amerika mit. Nicht nur zu Wissenschaftszwecken, auch auf Jahrmärkten werden sie ausgestellt. Schließlich will manch Hiesiger ebenfalls solche Köperkunst, ob einfacher Arbeiter oder Hochadel. Mit dem Tod Ludwigs II. 1886 bekommen sogar bayerische Motive einen Schub. Das Porträt vom Kini, Lorbeerkranz drumrum, Edelweiß, Hopfenranken, weiß-blau wehende Fahnen, ziert fortan Wadl und Oberarme, Und ist auch beliebt bei den alsbald auf dem Oktoberfest und in Varietés auftretenden ganzkörpertätowierten Schönheiten.

In vielen bayerischen Tätowierstudios von heute gehört der Kini immer noch und wieder zum Standardrepertoire. Dazu der Pumuckl, der Engel Aloisius, das FC-Bayern-Mia-san-Mia, der Monaco Franze und neuerdings Kommissar Eberhofer. Sie alle wandern auf Bizeps, Brust, Bäuche, Buckel oder ins Genick. Nicht immer, aber oft stecken traurige Geschichten dahinter, abstruse Ideen oder völlig blödsinnige Einfälle, die zu tun haben mit Heimat: Bayern im Herzen und unter der Haut.

Farbe bekennen
Über die Buntheit in Kunst und Hobbymalerei
Von Barbara Bogen

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Buntheit in der Kunst erst einmal tabu. Bunte Farben galten als "kunstlos" und standen schlimmstenfalls sogar im Kitschverdacht. Schrille Farbtöne wie Azurblau, Zitronengelb oder Erdbeerrot schienen allein Kindern in ihren phantasiereichen Bildern und Zeichnungen vorbehalten.
Die Nürnberger Malerin und Akademieprofessorin Susanne Kühn, entschied sich schon am Beginn ihrer Karriere vor vielen Jahren, ihre Kunst dem Thema Farbe und Buntheit zu widmen. Zudem zeigen gegenwärtig auch immer mehr malende Laien im Erwachsenenalter Interesse am Umgang mit bunten Farben. In Läden für Künstlerbedarf kaufen beileibe nicht nur Profis ein. Hier gibt es auch für Hobbykünstler Anleitungen zum bunten Malen und Ausmalen, sowie Angebote von Malkursen. Dass kreatives Gestalten und bunte Farben den Menschen ein bisschen glücklicher und entspannter machen, weiß man auch seit Generationen beim Nürnberger Unternehmen Staedtler, das bereits im Jahr 1834 Farbstifte auf den Markt brachte. Auch bei den beiden anderen großen Nürnberger Schreibwarenherstellern, Faber-Castell und Schwan-Stabilo, sind Buntstifte für unterschiedlichste Anwendungen ein maßgeblicher Teil des Sortiments. Die technische Entwicklung des künstlerischen Zubehörs spielte schon früh eine entscheidende Rolle bei der Popularisierung des Malens. Im Trend liegen derzeit aufwändige "Ausmalbücher", und zusammen mit ein paar Buntstiften kann damit jeder zum Künstler werden.
Erstsendung 25. Juli 2020

Akustische Reisen durch Bayerns Regionen

Zeit für Bayern zeigt das Land im Herzen Europas in seiner ganzen Vielfalt. Eine unterhaltsame Heimatkunde für alle, ob alteingesessen oder neuzugezogen, ob aus Kempten oder Köln, Nürnberg oder Neapel, Berlin, Bagdad oder Berchtesgaden. Denn Heimat ist da, wo man sich kennt und auskennt. Zeit für Bayern bietet die Gelegenheit, die Landstriche und die Menschen Altbayerns, Frankens und Schwabens näher kennen zu lernen und neu zu erfahren - bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees.

"Zeit für Bayern" ... sollte jeder haben!