Bayern 2

     

Zeit für Bayern Arbeitstiere

Junge mit geschmücktem Alprind beim Viehscheid in Kranzegg | Bild: dpa-Bildfunk

Samstag, 23.09.2023
12:05 bis 13:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Viehscheid 2.0
Zwischen Tradition und Moderne im Allgäu
Von Doris Bimmer

Von Rössern, Kutschen und Ulanen
Kulturgut Pferd
Von Andreas Höfig

Wiederholung um 21.05 Uhr
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Viehscheid 2.0
Zwischen Tradition und Moderne im Allgäu
Von Doris Bimmer

Der Viehscheid im Allgäu - im oberbayerischen heißt es Almabtrieb - war einst ein wichtiges, aber kleines Fest im Alltag der örtlichen Bauern. Der Alpsommer endete. Das Vieh, ob Rinder, Pferde oder Schafe und Ziegen, wurde von den Alpweiden ins Tal getrieben. Dort wurden die großen Herden wieder auf ihre eigentlichen Höfe aufgeteilt, das Vieh wurde "geschieden". Und weil alle nur selten zusammenkamen, feierte man auch ein wenig. Mit der Zeit entdeckten Touristiker den Viehscheid als Heimatfest für ihre Zwecke und vermarkteten die Termine erfolgreich. Der Zuspruch ist mitunter heute so groß, dass der Trubel vielen Einheimischen zu viel wird, aus dem Fest für die Landwirte wurde ein Tourismusspektakel. Und ein Schauspiel, das längst auch Tierschützer mit harscher Kritik auf den Plan ruft. Die Reaktionen fallen unterschiedlich aus: Manche Bauern ziehen sich komplett zurück, andere Orte reduzieren das Viehscheid-Fest. Doris Bimmer spürt in Zeit für Bayern den jeweiligen Gründen nach und zeigt, ob und wie die Gratwanderung zwischen Tradition und Moderne gelingen kann.

Von Rössern, Kutschen und Ulanen
Kulturgut Pferd
Von Andreas Höfig

Mit der Historischen Reiter- und Kutschengala, alljährlich im Herbst in Schloss Schleißheim, möchte der Bayerischen Reit- und Fahrverband einen Beitrag leisten für die Erhaltung und Pflege des Kulturgutes "Pferd". Hier kann man sehen, wie früher in Kutschen gefahren und geritten wurde, auch im Damensattel. Ein bayerisches Ulanen-Corps (Lanzenreiter) führt vor, was früher blutiger Ernst war, und heute als Kavallerie-Sport gilt.
Über Jahrhunderte stand das Pferd im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens. Als Zug- und Reittier, als Fundament für Mobilität und militärische Aktivitäten aber auch als Mittel für Repräsentation und Selbstdarstellung. Leider verschwand die breite Palette von Rassen mit dem Siegeszug des Automobils oder sie gerieten in Vergessenheit. Immer noch ist der Genpool von alten bayerischen Rassen gefährdet. Private Züchter versuchen das Leutstettner und das Rottaler Pferd zu erhalten.
Doch das Pferd wird erneut zum echten Wirtschaftsfaktor. Heute stellen viele Milchviehhalter um auf die rentablere Pferdehaltung. So werden in Bayern wieder Millionen mit Pferden erwirtschaftet, und nicht nur mit Bier, das zur Eröffnung des Oktoberfestes von Kaltblüter-Gespannen auf die Wiesn gezogen wird.

Akustische Reisen durch Bayerns Regionen

Zeit für Bayern zeigt das Land im Herzen Europas in seiner ganzen Vielfalt. Eine unterhaltsame Heimatkunde für alle, ob alteingesessen oder neuzugezogen, ob aus Kempten oder Köln, Nürnberg oder Neapel, Berlin, Bagdad oder Berchtesgaden. Denn Heimat ist da, wo man sich kennt und auskennt. Zeit für Bayern bietet die Gelegenheit, die Landstriche und die Menschen Altbayerns, Frankens und Schwabens näher kennen zu lernen und neu zu erfahren - bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees.

"Zeit für Bayern" ... sollte jeder haben!