Bayerisches Feuilleton Mit Mark Twain durch Bayern

"Am Schrein des heiligen Wagner"
Mark Twain in Bayern
Von Markus Metz

Wiederholung am Sonntag, 20.05 Uhr, Bayern 2
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Mark Twain und Bayern? Das war wohl kein leichter Start. "München schien der furchtbarste, der ödeste, der unerträglichste Ort zu sein!" Ende des 19. Jahrhunderts reiste der Schriftsteller aus den USA gleich mehrfach durch Europa, und kam dabei immer wieder auch nach Bayern. Seine Eindrücke und Erlebnisse beschrieb er in den Reisebüchern "Die Arglosen im Ausland" und "Bummel durch Europa", gespickt mit der typischen, spöttischen Ironie des pragmatischen Amerikaners. Letztendlich versöhnte sich der Vater von Tom Sawyer und Huckleberry Finn dann doch mit der Hauptstadt des Königreiches Bayern - und hielt es ganze drei Monate dort aus. Isar statt Mississippi. Und schon damals tat es der Schriftsteller seinen modernen Landsleuten gleich, die heute einen Trip nach Neuschwanstein buchen. Er zeigte sich beeindruckt vom "Kini": "Der König von Bayern ist ein Poet und zeigt auch die Überspanntheiten eines Poeten - wobei er gegenüber allen anderen Dichtern den Vorteil besitzt, sie sich leisten zu können, ganz egal, welche Form sie annehmen mögen."

Und am "Schrein des heiligen Wagner", im Festspielhaus von Bayreuth, wünschte sich der Gast aus der Neuen Welt sehnlichst den Gesang weg, im Wagnerschen Musiktheater: "Ich wünschte, ich könnte einmal eine Wagner-Oper als Pantomime erleben."

Markus Metz folgt im Bayerischen Feuilleton Mark Twains Spur durch Bayern. Eine Reise durch Raum und Zeit, anhand seiner damals entstandenen Schriften und Briefe, von Bayreuth über München nach Bad Tölz.

BR 2022

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