IQ - Wissenschaft und Forschung Liberia

Liberia
Amerikas afrikanische Stieftochter
Von Ariane Stolterfoht
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USA im Jahr 1816. Politiker, Geistliche und Sklaverei-Gegner sind sich einig: Für freie Schwarze sowie freigelassene Sklaven bietet die amerikanische Gesellschaft keine Zukunftsperspektiven. Viel besser wäre es, meinen sie, schwarze Amerikaner würden auf den Kontinent ihrer Vorfahren zurückkehren. Die Aktivisten gründen die "American Colonisation Society", sondieren Landkäufe in Westafrika und arrangieren 1822 die Ansiedlung einer Gruppe von Freiwilligen nahe Sierra Leone. Dieser Gruppe von Pionieren werden rund 17.000 weitere Migranten folgen.

Während rundherum die europäischen Mächte ihre Kolonien ausplündern, gründen die amerikanischen Siedler 1847 selbstbewusst die erste Republik von Afrika: Liberia. Ein freies Land für freie Schwarze, gestützt durch die USA. Der Gründungsmythos prägte das Selbstverständnis der "Americo-Liberians" nachhaltig und verursachte langfristig politische Verwerfungen mit den Einheimischen. 200 Jahre nach Ankunft der ersten Siedler ist jetzt ein Dokument aufgetaucht, das die Geschichte Liberias in neuem Licht erscheinen lässt.

Redaktion: Thomas Morawetz

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