Bayern 2

     

Evangelische Perspektiven Der Drache als Symbol von Schatten und Licht

Sonntag, 13.11.2022
08:30 bis 09:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Ungeheuer, Weisheitswesen und Kuscheltier
Der Drache als Symbol von Schatten und Licht
Von Geseko von Lüpke

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Keiner weiß, ob es sie jemals gab, oder ob ihre Existenz so etwas darstellt wie ein kollektiver Mythos, eine Metapher aus dem menschlichen Unterbewussten. Drachen gibt es als mythologische Fabelwesen in fast allen Kulturkreisen. Bei den alten Germanen legte er sich als Urschlange um den Horizont und hielt die Erde zusammen. Im Christentum symbolisieren Drachen das Böse, das Teuflische oder schlicht das "Unchristliche" , welches besiegt, unterdrückt, getötet oder vereinzelt als Symbol dunkler Anteile auch liebevoll in den Arm genommen werden soll. In Asien ist der Drache deutlich positiver besetzt, symbolisiert Harmonie, Lebenskraft und Reichtum. Im Himalaja-Land Bhutan ziert er sogar das Staatswappen und ist Symbol für das pure Glück. Drachen geistern als Schattengestalten und Angstmacher durch Kinderträume und Märchen. Der böse Drache in der Kinderliteratur kann - wird er besiegt - sich aber auch in einen Träger kosmischer Weisheit verändern, dann wird er zum gottgleichen Wesen. In Zeiten, in denen wir kulturell zurückzufallen scheinen in einen mythologischen Kampf zwischen Kräften der Finsternis und des Lichts lohnt es sich, dem doppeldeutigen Mythos des Drachens auf die Spur zu gehen.