Bayern 2

     

IQ - Wissenschaft und Forschung Vor der Sturzflut

Ein überspülter Spielplatz aufgrund von Hochwasser. | Bild: BR/Zara Kroiß

Dienstag, 12.07.2022
18:05 bis 18:30 Uhr

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BAYERN 2

Vor der Sturzflut
Wie kann man die Menschen besser schützen?
Von Renate Ell
Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Viele Menschen an Ahr und Erft erfuhren zu spät oder gar nicht, welche verheerenden Wassermassen am 14. Juli 2021 durch ihre engen Täler strömen sollten - viel mehr als je zuvor bei einem Hochwasser. Die Daten lagen vor, aber den offiziellen Hochwasserwarnungen in Apps und Medien fehlten die Worte. Vielen Betroffenen, deren Haus weggerissen wurde, war nicht klar, dass das Wasser so weit steigen würde. Und es fehlten klare Hinweise, was zu tun ist, um Menschen und ihren Besitz zu retten. Das Warnsystem soll jetzt verbessert werden - nicht zuletzt durch klassische Sirenen, die vielerorts aus Kostengründen abgebaut wurden, die aber zuverlässiger und mehr Menschen warnen als Smartphone-Apps.
Noch besser wäre es natürlich, wenn es gar nicht erst zu solchen Sturzfluten käme. Zweifellos spielt der Klimawandel eine erhebliche Rolle für Extremwetterereignisse - daran lässt sich nur sehr langfristig etwas ändern. Aber auch Veränderungen in unserer Landschaft leiten mehr Wasser schneller in Bäche und kleine Flüsse. Bei Starkregen kann es dann zu Sturzfluten kommen, wertvoller Ackerboden landet als Schlamm in Straßen und Häusern. Die gute Nachricht ist: Man kann die Landschaft auch so verändern, dass sie wieder mehr Wasser bremst, zurückhält und großflächig verteilt und der Boden auf dem Acker bleibt. Projekte in Bayern sollen dafür sorgen, dass sich zukünftig seltener Wasser- und Schlammmassen durch Siedlungen wälzen - und Menschen ihr Hab und Gut verlieren oder sogar zu Tode kommen.

Redaktion: Iska Schreglmann

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