Bayern 2

     

Breitengrad 25 Jahre nach der Übergabe

08.05.2022, Hongkong: Pro-Demokratie-Demonstranten werden von Polizisten umringt, während sie in der Nähe eines Wahllokals in Hongkong Transparente gegen die Wahl des Chefs der Exekutive tragen. Ein Hongkonger Wahlausschuss stimmt am Sonntag über den einzigen Spitzenkandidaten der Stadt, John Lee, ab, von dem weithin erwartet wird, dass er die Wahl gewinnt und Hongkongs nächster Regierungschef wird. Auf dem Transparent ist zu lesen: "Die Menschenrechte stehen über dem Regime. Eine Person, eine Stimme für den Chef der Exekutive, sofortige Einführung des allgemeinen Wahlrechts".  | Bild: dpa-Bildfunk/Kin Cheung

Mittwoch, 29.06.2022
14:05 bis 15:00 Uhr

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BAYERN 2

Wie Chinas Führung Hongkong umbaut
Von Imke Köhler und Benjamin Eyssel

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Am 1. Juli 1997 wurde die britische Kolonie Hongkong an die Volksrepublik China übergeben. 50 Jahre sollte das Prinzip "Ein Land, zwei Systeme" gelten. In der autonom verwalteten Stadt, so die Abmachung, sollen Rechtstaatlichkeit sowie Presse- und Meinungsfreiheit gelten. Viele hatten damals die Hoffnung, dass der liberale Geist irgendwann auf Festlandchina überspringt. Doch die chinesische Staats- und Parteiführung hat sich nicht an internationale Verträge gehalten. Die Regierung in Peking hat Hongkong in den vergangenen Jahren systematisch umgebaut, auf Linie der Kommunistischen Partei gebracht, die Zivilgesellschaft abgewickelt, ein sogenanntes Sicherheitsgesetz in Kraft gesetzt, kritische Medien geschlossen und pro-demokratische Demonstrant*innen ins Gefängnis gesperrt. Zehntausende Menschen haben die Stadt verlassen, die meisten davon sind in Großbritannien. Was noch übrig ist vom alten Hongkong, einer Stadt, die einst stolz war auf ihren internationalen Flair, ihre Freiheiten und ihre Zivilgesellschaft und was die Menschen für die Zukunft erwarten.

Breitengrad - die Auslandsreportage

Von Tromsö bis Sydney, von Novosibirsk bis Bogota - die Korrespondenten des Bayerischen Rundfunks berichten aus der ganzen Welt.