Bayern 2

     

Breitengrad "Helft uns, dass unsere Kinder nicht sterben!"

Besucher auf einer Waffenmesse in den USA begutachtet Sturmgewehre | Bild: picture-alliance / dpa | epa afp John Gurzinski

Mittwoch, 01.06.2022
14:05 bis 15:00 Uhr

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BAYERN 2

New Yorks Kampf gegen Schusswaffengewalt
Von Antje Passenheim

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Die Schusswaffenattacke mit 23 Verletzten in der New Yorker U-Bahn ist gerade ein paar Tage her, da wird in Brooklyn ein zwölfjähriger Schüler beerdigt: Kade Lewin starb durch Gewehrkugeln. Er war zur falschen Zeit am falschen Ort. Genauso wie ein 16-jähriges Mädchen in der Bronx. Irrläufer trafen sie tödlich - nur einen Block von ihrer Schule entfernt. Wenn Pam Hight diese Nachrichten hört, wird sie wütend. "Wann sorgt endlich jemand dafür, dass unsere Kinder nicht sterben?", fragt die Mutter, die die Asche ihrer beiden Söhne in Urnen in ihrer New Yorker Sozialwohnung hütet. Beide sind Opfer von Gewaltverbrechen. Ihr Jüngster war 17, als er vor ihrer Wohnungstür erschossen wurde. Pam Hight und andere Mütter kämpfen dafür, dass endlich jemand dafür sorgt, dass die Schusswaffen von New Yorks Straßen verschwinden. Vergeblich kämpfen auch Polizei und Politik gegen die wachsende Waffengewalt an. Zwar hat New York mit die strengsten Waffengesetze des Landes. Doch die Zahl der Schießereien wächst. Allein in diesem Jahr gab es bereits 354. 90 Prozent der benutzten Waffen sind illegal und kommen aus anderen Bundesstaaten. Gouverneurin Kathy Hochul und der neue Bürgermeister Eric Adams, selbst ein Ex-Cop, haben bereits Präsident Biden um Hilfe angerufen, um den illegalen Waffenhandel endlich zu stoppen. Doch solange die Waffenlobby nicht mitzieht, beißen sich Politiker und Aktivisten an diesem Ziel die Zähne aus.

Breitengrad - die Auslandsreportage

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