Bayern 2

     

radioTexte - Das offene Buch T.Maljartschuk, Y.Hussein: Schreiben im Krieg

Ukrainische Schriftstellerin Tanja Maljartschuk und Yamen Hussein aus Syrien | Bild: Michael Schwarz/Yamen Hussein/BR-Bildmontage

Sonntag, 08.05.2022
12:30 bis 13:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Seit elf Jahren lebt Tanja Maljartschuk in Wien. Schreiben ist ihr unmöglich geworden. Denn: "Gott ist in Butscha gestorben". Yamen Hussein schrieb neue Gedichte im deutschen Exil mit Blick auf seine Heimat Syrien. Lesung mit Katja Bürkle, Yamen Hussein, Paul Herwig.
Cornelia Zetzsche im Gespräch mit Tanja Maljartschuk.

"Nie wieder Krieg" hieß es bald nach dem Kriegsende am 8. Mai 1945. Das Mantra Deutschlands und seiner europäischen Verbündeten schien unumstößlich. Nun wird aufgerüstet und mehr vom Siegen als vom Frieden geredet. Der Angriffskrieg Rußlands gegen die Ukraine brachte die "Zeitenwende", und die westliche Welt ist fassungslos angesichts der russischen Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Yamen Hussein aus Homs floh 2014 aus Syrien und lebt heute im deutschen Exil. Er und Tanja Maljartschuk, die ukrainische Schriftstellerin in Wien, müssen von Ferne zusehen, wie ihre Familien in Gefahr sind und ihre Heimat zerbombt wird. Was soll da noch Literatur?

"Schreiben Sie, haben sie gesagt", so beginnt Tanja Maljartschuk ihren Text fürs Offene Buch über die Unmöglichkeit, in dieser Zeit zu schreiben. Und: "Kinder sollen spielen". Und Yamen Hussein verfasste Gedichte über Flucht, Krieg und Exil.

Lesung: Katja Bürkle, Yamen Hussein, Paul Herwig
Im Gespräch: Tanja Maljartschuk
Regie: Cornelia Zetzsche
Moderation und Redaktion: Cornelia Zetzsche

Mit freundlicher Genehmigung der Autorin und des Autors können wir die Lesung als kostenlosen Podcast anbieten.