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radioFeature Der Dracula-Mythos in Transsylvanien

Vlad Tepes - Porträt Vlads III. Draculea (spätes 16. Jahrhundert, KHMW, Schloss Ambras) | Bild: (Bild: Schloss Ambras / KHMW)

Sonntag, 14.02.2021
21:05 bis 22:00 Uhr

BAYERN 2

Im Land des finsteren Grafen
Der Dracula-Mythos in Transsylvanien
Von Tobias Nagorny

(Radio Bremen/WDR 2019)

Wiederholung vom Samstag, 13.05 Uhr
Als Podcast verfügbar

Es ist ein unheimlicher Ort. Irgendwo hinter den Wäldern Transsylvaniens beginnen die Karpaten. Bram Stoker beschreibt diesen Landstrich in seinem Roman "Dracula" als einen Ort blutrünstiger Träume. Tatsächlich hat der irische Schriftsteller damit nachhaltig das Image einer ganzen Region geprägt. Bis heute gilt das rumänische Kernland Transsylvanien als mystisch, rückständig und nicht ganz ungefährlich. Irgendwas scheint nicht ganz geheuer - dort am Rande Europas.

Doch als die ersten internationalen Dracula-Touristen in den 1970er Jahren ins kommunistische Land kamen, kannte nahezu kein Rumäne die Geschichte vom dämonischen Grafen Dracula. Der Roman wurde dort nämlich erst im Jahr 1990, also nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, veröffentlicht. Der wahre Drăculea hingegen ist in Rumänien ein Volksheld, denn Vlad der Pfähler verteidigte das Fürstentum der Walachei gegen das Osmanische Reich.

Heute sind das vermeintliche Dracula-Schloss Bran in Brașov und der Borgo-Pass in den Karpaten Pilgerorte für Dracula- und Vampirfans. Mit dem literarischen Mythos lässt sich gutes Geld verdienen. Oder ist es mehr als das? Gibt es den Glauben an dämonische Geister und Vampire in Transsylvanien wirklich? Ein Road-Trip durch eine mystische Landschaft.