Bayern 2

     

Zeit für Bayern O Tannenbaum

Vater und Tochter nach dem Kauf von zwei Tannenbäumen | Bild: picture-alliance/dpa

Samstag, 21.12.2019
21:05 bis 22:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

OOOOHHH Tannenbaum
Dein Baum das unbekannte Wesen
Von Horst Konietzny

Die Drahtzieher und das Christkind
Gilardi in Allersberg
Von Wolf Gaudlitz

Wiederholung von 12.05 Uhr, Bayern 2
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

OOOOHHH Tannenbaum
Dein Baum das unbekannte Wesen
Von Horst Konietzny

"Draußen im Walde stand ein niedlicher, kleiner Tannenbaum; er hatte einen guten Platz, Sonne konnte er bekommen, Luft war genug da, und ringsumher wuchsen viel größere Kameraden, sowohl Tannen als auch Fichten."
So wie Hans Christian Andersen es in seinem Märchen anklingen lässt, möchte man sich das Leben unseres liebsten Weihnachtsgefährten vorstellen. Als glückliches Geschöpf mit weichen Nadeln, das den Duft des Waldes und die Weisheit der Bäume in unsere festlich geschmückte Erwartungshaltung transportiert. Denn jedes Jahr aufs Neue warten wir darauf, dass sich das Weihnachtsglück einstellen möge. Und das ist immer noch verbunden mit einem Bäumchen, das allein in Deutschland 25 millionenfach verkauft wird. Horst Konietzny ist es erstmals gelungen, einem dieser Fabelbäume so nahe zu kommen, dass er aus erster Hand von seinem Leben erzählt. Davon, wie sein Samen aus einem im fernen Georgien in 40 Meter Höhe geernteten Zapfen nach Franken gelangte. Wie er vier Jahre Baumschule hinter sich brachte, um dann noch sechs Jahre in der Plantage zu absolvieren. Jahre, die nicht für alle seiner 10.000 Kameraden glücklich verliefen. Denn die Krummen, die Unperfekten, die sollten sie nicht erleben die stille Nacht. Die wurden zu Brennholz. Schon lange, schon vor der Zeit, ab in den Hächsler ... Wie er die frühweihnachtlichen Traumata verarbeitete und wie es danach für ihn weiterging ... hören Sie selbst!

Die Drahtzieher und das Christkind
Gilardi in Allersberg
Von Wolf Gaudlitz

Wo kommt eigentlich das Lametta her? Überhaupt all der vielfarbig glitzernde Christbaumschmuck? Wo und wie wurde er einst und jahrhundertelang gefertigt bevor im 21. Jahrhundert China das Rennen machte?
Sybilla Maurer-Gilardi führte 1690 die Drahtzieherei leonischer Art in Allersberg bei Nürnberg ein. Über drei Jahrhunderte lang war das "Gilardi" der sichere Arbeitgeber für einen ganzen Ort. 1892 übernahm die jüdische Familie Geiershoefer das Unternehmen. In der NS-Zeit wurden die Eigentümer enteignet, vertrieben, teils deportiert. Nach dem Krieg dann ein Neubeginn der aus England zurückgekehrten Überlebenden. In den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts wuchs Gilardi zu einem Weltunternehmen heran. Die Vertreter bereisten die ganze Welt und boten in großen, extra ausgestatteten Kollektionskoffern die Glitzerwaren feil; darunter Silber und Golddraht, Blattgold, Rauschgold, Lametta und vieles was den deutschen Christbaum ziert.
Heute ist das Gilardi-Haus in Allersberg ein Museum. Die letzte Besitzerin Susanne Geiershoefer-Schulenburg, war die Patentante unseres Autors Wolf Gaudlitz, der das Haus in seiner vollen Betriebsamkeit in seiner Kindheit noch hat erleben können.

Akustische Reisen durch Bayerns Regionen

Zeit für Bayern zeigt das Land im Herzen Europas in seiner ganzen Vielfalt. Eine unterhaltsame Heimatkunde für alle, ob alteingesessen oder neuzugezogen, ob aus Kempten oder Köln, Nürnberg oder Neapel, Berlin, Bagdad oder Berchtesgaden. Denn Heimat ist da, wo man sich kennt und auskennt. Zeit für Bayern bietet die Gelegenheit, die Landstriche und die Menschen Altbayerns, Frankens und Schwabens näher kennen zu lernen und neu zu erfahren - bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees.

"Zeit für Bayern" ... sollte jeder haben!