Bayern 2

     

Breitengrad Argentinien auf der Intensivstation

Demonstration in Buenos Aires | Bild: BR/Anne Herrberg

Mittwoch, 28.11.2018
14:05 bis 15:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Messi-Land bald abgebrannt?
Argentinien auf der Intensivstation
Von Anne Herrberg und Verena von Schönfeldt
Wiederholung vom Samstag, 14.05 Uhr

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Vor knapp einem Jahr war die Welt für Mauricio Macri noch in Ordnung: Unter tosendem Applaus übernahm Argentiniens Präsident damals die G20-Präsidentschaft von Deutschland. Dazu gab es eine Videobotschaft von "Angela" aus Berlin. Es war die Anerkennung der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer für Macris beherzten Reformkurs. Argentinien war wieder wer auf dem internationalen Parkett, wurde nach Jahren der Abschottung wieder ernst genommen. Investoren trugen Geld ins Land, die Zukunft schien so himmelhellblau wie die Nationalflagge.
Ein Jahr später liegt Argentinien am Boden. Die Landeswährung Peso befindet sich im freien Fall, die Inflation könnte in diesem Jahr noch die 50-Prozent-Marke erreichen. Auf den Straßen gibt es Proteste, an den Märkten unruhiges Stühlerücken. Auch Macris Canossagang zum Internationalen Währungsfonds hat nicht geholfen - im Gegenteil: Der gewährte Milliardenkredit ließ seine Umfragewerte in den Keller rutschen. Für Argentinier gilt der IWF bis heute als Hauptschuldiger für den Staatsbankrott 2001, der Millionen in die Armut stürzte. Der nächste Crash, davon ist man am Rio de la Plata mittlerweile überzeugt, steht schon vor der Tür.

Breitengrad - die Auslandsreportage

Von Tromsö bis Sydney, von Novosibirsk bis Bogota - die Korrespondenten des Bayerischen Rundfunks berichten aus der ganzen Welt.