Bayern 2

     

Zeit für Bayern Akustische Reisen durch Bayerns Regionen

Auch Heuberg und Kranzhorn wurden häufig von den Brannenburger Künstlern festgehalten. | Bild: BR / Hannelore Fisgus

Montag, 21.05.2018
12:05 bis 13:00 Uhr

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BAYERN 2

Landpartie
Künstlerkolonien in Oberbayern
Von Hannelore Fisgus

Die Erfindung der Fränkischen Schweiz
Von Thomas Senne
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Landpartie
Künstlerkolonien in Oberbayern
Von Hannelore Fisgus
Schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts zog es Maler und Schriftsteller hinaus in die Natur. Inspiriert von der Französischen Schule von Barbizon, der 'plein air'-Malerei verließen die Künstler ihre Ateliers und stellten ihre Staffeleien unter freiem Himmel auf. Die oberbayerische Berg- und Seenlandschaft bot ihnen vielfältige Motive für ihre Freilichtmalerei. Aber auch die Mooslandschaften faszinierten die jungen Maler, die aus den Städten hinaus strebten und die Natur als Motiv entdeckten. Auf der Fraueninsel und in Prien am Chiemsee, in Brannenburg, in Murnau, am Tegernsee und im Dachauer Moos - überall entstanden ab Mitte des 19. Jahrhunderts Künstlerkolonien. Sie zogen internationale Künstler, aber auch kunstbegeisterte junge Frauen an. Scharenweise zogen sie zwischen 1880 und 1914 etwa durch das Dachauer Moos mit breitkrempigen Hüten und Staffeleien ausgestattet. Da sie an der Münchner Kunstakademie nicht studieren durften, meldeten sie sich in Dachau bei dem Vater der Kolonie, Adolf Hölzl, an. Künstlerkollegen wie Lovis Corinth oder Franz Marc wurde das Gewimmel sogar zu groß, sodass sie sich in ruhigere Gegenden, an den Kochel- und Walchensee zurückzogen. Auf der Fraueninsel trafen sich zur gleichen Zeit nicht nur Künstler, sondern auch berühmte Schriftstellerinnen und Frauenrechtlerinnen. Es entstanden Lebens- und Arbeitsgemeinschaften, aber auch inspirierende Aufenthalte in der Sommerfrische, die bis heute nachwirken. Wir besuchen vergessene und bekannte Orte ehemaliger Künstlerkolonien.

Die Erfindung der Fränkischen Schweiz
Von Thomas Senne

Im Mai des Jahres 1793 ritten Wilhelm Heinrich Wackenroder und Ludwig Tieck in die "Fränkische Schweiz". Damals hieß die Landschaft mit den bizarren Jurafelsen noch "Muggendorfer Gebirg'". Viele sehen in der legendären Pfingstreise von Wackenroder und Tieck die Geburtsstunde des Tourismus in dieser Region. Die Briefe, in denen die beiden Dichter ihre Eindrücke schilderten, wurden seinerzeit in Berliner Künstlerkreisen herumgereicht und weckten Reise- und Abenteuerlust.
Prominente wie Fürst Pückler, Richard Wagner, Ernst Moritz Arndt, Ludwig Richter oder Viktor von Scheffel gingen auf Entdeckungstour und waren ebenfalls von den charakteristischen Kalkformationen begeistert. Das "Land der Burgen, Höhlen und Mühlen" ist für den Tourismus längst erschlossen, wirbt mit Museen und Spazierwegen und verfügt sogar über eine eigene Sommerrodelbahn: ein Eldorado für Wanderer, Kletterfreaks und Familien. Die Zeit für Bayern folgt den Spuren der Pfingstreise vor 225 Jahren und kontrastiert die Schilderungen der beiden romantischen Autoren mit der heutigen Realität.

Akustische Reisen durch Bayerns Regionen

Zeit für Bayern zeigt das Land im Herzen Europas in seiner ganzen Vielfalt. Eine unterhaltsame Heimatkunde für alle, ob alteingesessen oder neuzugezogen, ob aus Kempten oder Köln, Nürnberg oder Neapel, Berlin, Bagdad oder Berchtesgaden. Denn Heimat ist da, wo man sich kennt und auskennt. Zeit für Bayern bietet die Gelegenheit, die Landstriche und die Menschen Altbayerns, Frankens und Schwabens näher kennen zu lernen und neu zu erfahren - bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees.

"Zeit für Bayern" ... sollte jeder haben!