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Kommentar Der neue Freiwilligendienst

Bundesverteidigungsministerien Annegret Kramp-Karrenbauer hat angekündigt, einen neuen Freiwilligendienst für die Bundeswehr anzubieten. In einem fünfmonatigen Programm sollen Rekruten ausgebildet werden. Eine richtige Entscheidung, findet ARD-Kommentatorin Nina Barth – aber mit Abstrichen.

Stand: 24.07.2020 | Archiv

Rekruten der Bundeswehr nehmen am 20.07.2009 vor dem Reichstagsgebäude in Berlin an dem öffentlichen Gelöbnis teil. (zu dpa: "Wehrbeauftragte: Über Wiedereinführung der Wehrpflicht diskutieren") | Bild: dpa-Bildfunk/Wolfgang Kumm

Der ganz große Wurf ist dieser neue Freiwilligendienst sicher nicht. Zumindest noch nicht. Denn ein Freiwilligendienst für gerade mal 1000 Männer und Frauen deutschlandweit, das ist natürlich nicht viel. Aber es ist ja auch erst mal nur ein Versuch. Eine Testphase über ein Jahr. Und dieser Versuch ist gut, richtig und wichtig. Denn wie gefragt die Bundeswehr in der Corona Pandemie war, das haben wir gesehen. Es gibt ähnliche Fälle, in denen sie im Heimatschutz gebraucht wird. Zur Unterstützung der Bevölkerung werden wiederkommen. Und deshalb ist es richtig, die Reserve zu stärken.

Einen Versuch ist es wert

Das Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer den Verteidigungsausschuss nicht vorher informiert hat, ist vielleicht kein guter Stil. Aber die Idee des neuen Freiwilligendienstes wird dadurch nicht schlechter. Der Paritätische Wohlfahrtsverband findet es ungerecht, dass Bundeswehrsoldaten Leistungen wie kostenlose Bahnfahrten bekommen. Klar, dahinter steckt die Befürchtung von Konkurrenz für andere freiwillige Dienste. Aber eine weitere Möglichkeit für junge Leute, die sich engagieren wollen, ist keine Konkurrenz für irgendetwas, sondern eben ein Zusatzangebot. Und das ist gut. Abgesehen davon ist das ja alles erst mal ein Pilot. Wenn es nicht funktioniert, war es den Versuch trotzdem wert. Und vielleicht wird es am Ende ja doch noch der ganz große Wurf.


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