Vier Tage nach dem Anschlag, die Trümmer der Zwillingstürme rauchten noch, da berichtete die syrische Staatszeitung "Al Thawrs", dass am 11. September 4.000 Juden nicht zur Arbeit im World Trade Center erschienen seien. Konnte dies Zufall sein? Und würde nicht der jüdische Inhaber des WTC Larry Silverstein nun eine gewaltige Versicherungssumme kassieren? Cui bono? Wer profitiert?

Geheimdienste? Neokonservative? Börsen-Spekulanten?

Diese Frage steht meistens im Zentrum von Verschwörungstheorien zum 11. September und profitiert haben könnten von dem Terroranschlag theoretisch eine ganze Menge Menschen und Organisationen. Da wäre die US-Regierung, die mit dem 11. September ihre Kriege gerechtfertigt hat, da wären Geheimdienste, die mehr Befugnisse bekommen haben, da wären neokonservative Politiker, Israel, aber auch Börsenspekulanten. Sie alle sollen etwas zu tun haben mit dem Einsturz der Zwillingstürme. Dabei müssen sie sich nicht unbedingt selbst die Hände schmutzig gemacht haben, vielleicht war es ja doch Al Kaida, aber Geheimdienste und Regierung unternahmen absichtlich nichts gegen den bevorstehenden Anschlag. Soweit zumindest die Spekulationen.

"Truther"-Bewegung vermutet einen "Inside Job"

Feuerwehrleute am Ground Zero kurz nach 9/11.

Die populärste Verschwörungstheorie zu 9/11 ist wohl die, die der Film „Loose Change“ (2005) propagiert, der vor allem im Netz ein echter Hit war und die sogenannte "Truther"-Bewegung mit angefacht hat. Demnach war 9/11 ein "Inside Job" der US-Regierung, die Türme wurden kontrolliert gesprengt, die Feuer in den Türmen seien niemals heiß genug gewesen, um die Stahlträger der Gebäude schmelzen zu lassen. Diese Theorie hat es nun sogar in das Magazin der European Physical Society (EPS) geschafft, dem Dachverband der europäischen Physikgesellschaften. Vier Autoren behaupten darin, dass vor allem der Einsturz des niedrigeren Wolkenkratzers mit der Abkürzung WTC 7 niemals alleine durch Hitze hätte zustande kommen können. Viele Physiker widersprechen vehement.

Gleichung für Verschwörungen

Gegen all diese Theorien spricht aber auch noch etwas ganz anderes, nämlich die Mathematik und unser Hang zum Tratschen. Der Oxford-Physiker David Robert Grimes hat eine Gleichung aufgestellt, mit der berechnet werden kann, wie lange eine Verschwörung existieren kann, ohne dass die Wahrheit über sie an die Öffentlichkeit gelangt. Je größer die Verschwörung, umso mehr Mitwisser, umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass jemand plaudert. Im Fall etwa der angeblich simulierten Mondlandung geht der Forscher davon aus, dass der Betrug mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit nach drei Jahren und acht Monaten hätte auffliegen müssen.

Auch für 9/11 hätte es eine Menge Mitwisser gebraucht, sodass eine großangelegte Verschwörung schon längst hätte herauskommen müssen.