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Grundsatzrede zur Wirtschaft Trump verspricht einen "Neuanfang"

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Trump hat in einer Rede in Detroit sein Wirtschaftsprogramm vorgestellt. Es sieht Steuersenkungen und Deregulierung vor. Der Spitzensatz bei der Einkommensteuer soll bei 33 Prozent liegen.

Von: Rolf Büllmann

Stand: 09.08.2016

Republican presidential candidate Donald Trump speaks at the Economic Club on Monday. | Bild: dpa-Bildfunk/Elaine Cromie

Im Kern geht es Trump darum, die Wirtschaftskraft der USA zu entfesseln, die er auf viele Arten eingeschränkt sieht. Zum Beispiel durch Steuern: Unternehmenssteuern will er deshalb drastisch senken, von 35 auf 15 Prozent, und auch die Einkommenssteuer soll vereinfacht und gesenkt werden:

"Ich schlage eine generelle Einkommenssteuersenkung vor, vor allem für die Mittelschicht - das wird Millionen neue gut bezahlte Jobs schaffen."

Donald Trump

Weniger Regeln und Vorschriften für die Industrie

Damit nicht genug - Trump kündigt an, Regeln und Vorschriften für die Industrie massiv zu reduzieren. Mit seinem Amtsantritt werde es ein vorläufiges Verbot für neue Regeln und Vorschriften geben. Außerdem werde jedes Ministerium und jede Behörde eine Liste vorlegen müssen, auf der von ihnen erlassene Vorschriften nach ihrer Wichtigkeit sortiert sind. Diese Listen sollen dann von unten nach oben abgearbeitet und abgeschafft werden. Umweltschutzregeln, die Präsident Obama in Kraft gesetzt hat, sollen widerrufen werden, um Energieförderung in den USA voranzutreiben. Internationale Handelsabkommen werden aufgekündigt oder nachverhandelt.

Amerikanisierung, nicht Globalisierung

Amerikanisierung, nicht Globalisierung soll das neue Credo sein, so Trump. Wäre man dagegen eine fremde Macht, die Amerika schwächen wollte, dann - so Donald Trump - könne einem nichts besseres passieren als die Wirtschaftspolitik von Hillary Clinton.

"Das eine, was alle Clinton-Ideen gemeinsam haben ist, dass sie Dich dafür bestraft, Dein Geschäft in den USA zu betreiben."

Donald Trump

Attacken gegen Clinton

Clinton sei die Kandidatin der Vergangenheit, so Trump - er dagegen sei der Kandidat der Zukunft. Und er ist DER Kandidat, der mit dieser Rede dem Establishment seiner Partei weit entgegengekommen ist. Denn seine Pläne zur Steuersenkung und zur Abschaffung von Vorschriften und Regulatorien decken sich in weiten Teilen mit dem, was auch die Parteiführung, die Trump skeptisch gegenüber steht, erreichen will.

Zur Reform der Sozialleistungen hat Trump sich nicht geäußert, obwohl dies vielen Republikanern wichtig ist. Auch machte er sich stark für ein staatliches Investititonsprogramm, was vor allem den Tea-Party-Flügel vor den Kopf schlagen wird. Aber mit dem Großteil des Programms, das Trump vorgestellt hat, wird der Großteil der republikanischen Partei leben können.


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