Autonomes Fahren Die Zukunft ist selbstfahrend - und auch sicher?
Hände ans Lenkrad! Dieser Leitspruch während des Autofahrens gilt bis heute. Doch daran soll sich in Zukunft etwas ändern. Das autonome Fahren verspricht komfortable Fortbewegung, wirft aber noch wesentliche Fragen auf.

Die Autoindustrie steht vor gewaltigen Herausforderungen. Nicht nur neue Hersteller wie Tesla drängen auf den Markt, die etablierten Unternehmen brauchen darüber hinaus Milliarden für alternative Antriebe, Digitalisierung und autonomes Fahren. Vieles scheint hier schon möglich, doch der tödliche Unfall mit einem autonom fahrenden Tesla hat auch gezeigt, dass die Technik noch nicht so weit ist und auch viele rechtliche Fragen noch ungeklärt sind. Damit hat sich am Montagabend auch ein Kongress der bayerischen Vereinigung der Wirtschaft in München beschäftigt.
Werbetour der Entwickler
Nach Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt und der bayerischen Wirtschaftsministerin Ilse Aigner hat jetzt auch der bayerische Verkehrsminister Joachim Herrmann das autonome Fahren mit einem Audi A7 auf der Teststrecke A9 getestet und ist von der neuen Technologie ebenfalls überzeugt.
2021 serienreif?
Nicht nur Audi, auch die anderen deutschen Autohersteller sowie branchenfremde Firmen wie Google testen das autonome Fahren. Zuletzt wagte sich bei den deutschen Herstellern BMW wohl am weitesten nach vorn. 2021 wollen die Münchner serienreife Fahrzeuge anbieten, die auch in Städten autonom fahren können.
Dabei gilt dies als herausfordernder als das autonome Fahren auf der Autobahn. Während Industrie und Politik also vorpreschen, scheinen viele Verbraucher noch skeptisch, nicht zuletzt wegen des tödlichen Unfalls eines autonom fahrenden Tesla.
Autoindustrie sieht Chance und Notwendigkeit
Investitionen in Infrastruktur
Automatisierte Fahrsysteme sollen außer auf der Autobahn auch in Hamburg, München, Ingolstadt, Braunschweig, Dresden und Düsseldorf erprobt werden. Konkret sollen Straßen mit Sensoren ausgestattet werden. Bei den neuen Technologien übernehmen Computer bestimmte Fahraufgaben, etwa Brems- und Spurhalteassistenten oder Systeme, bei denen man auf der Autobahn für einige Zeit die Hand vom Lenkrad nehmen kann.
Bis 2020 stellt der Bund als Forschungsförderung 80 Millionen Euro bereit. Im Stadtverkehr müssen automatisierte Autos komplizierte Situationen an Ampeln oder Kreuzungen bewältigen.
Autoindustrie und Befürworter der neuen Technik nennen dagegen zahlreiche Vorteile: vorhandene Straßen könnten besser genutzt, mehr Unfälle vermieden und der Fahrkomfort erhöht werden. Doch viele Fragen sind nach wie vor offen, unter anderem rechtliche.
Nicht alles was technologisch machbar ist, ist auch erlaubt. Laut dem BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich investieren die Münchner viel in das autonome Fahren, auch wenn die Gesetze noch nicht so weit sind.
Das Bundesverkehrsministerium arbeitet gerade an einer Änderung der Straßenverkehrsordnung. Der Entwurf sieht vor, dass autonomes Fahren erlaubt wird, der Fahrer aber wahrnehmungsbereit bleiben muss. Zudem soll eine Blackbox Daten aufzeichnen - aus Haftungsgründen. So etwas kann sich auch der bayerische Justizminister Winfried Bausback vorstellen.
Mehr als nur eine Frage der Sicherheit
Der Bürger muss zudem darüber informiert werden, welche Daten verwendet werden, wie Innenminister Herrmann meint. Hersteller, Wissenschaftler und Politiker sind sich ja aber einig, je mehr Technik verwendet wird, um so anfälliger ist sie für Computerhacker. Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht.
"Bisher hat es die Menschheit noch nie geschafft, einen technologischen Fortschritt so zu konzipieren, dass er des Missbrauchs überhaupt nicht zugänglich war."
Joachim Herrmann, bayerischer Innen- und Verkehrsminister
Geklärt werden muss, wie mit Daten von Menschen umgegangen wird, die sich im Umfeld der Fahrzeuge bewegen, beispielsweise Fußgänger. Trotz der Risiken und der vielen offenen Fragen, solle man auch die Chancen wahrnehmen, fordert Herrmann. Und er weiß damit zumindest die deutschen Autohersteller und ihre Zulieferer hinter sich.
Kommentieren
Lokführer, Dienstag, 02.August 2016, 13:50 Uhr
6. Meine Meinung
Braucht kein Mensch! Ein weiterer Schritt zu Totalüberwachung, manche nennen es meiner Meinung nach auch Digitalisierung.
Wenn dann ein Unfall passiert ist auch noch der Fahrer schuld, denn man sollte jederzeit eingreifen falls der Computer Fehler macht. Lachhaft!
Leute macht kräftig mit! Wenn Ihr dann ALLE überflüssig seit, bitte nicht beschweren.
Bernhard, Dienstag, 02.August 2016, 11:36 Uhr
5. Alles nimmt seinen Lauf,
und das ist auch gut so.
Vor nicht einmal 30 - 35 Jahren sagte jeder, was brauche ich ein Handy und Computer. Und wohin werden diese wohl verkauft?
Flugzeuge landen heute schon ohne Piloten, Züge fahren heute schon ohne Lokführer.
Ich denke, die größte Herausforderung wird der Übergang sein.
Viele können und manche wollen nicht die neueste Technik kaufen, und Menschen handeln eben nicht immer Rational.
Ebert, Dienstag, 02.August 2016, 11:30 Uhr
4. Randbemerkungen
Es ist klar, liebe Leser, und der Kommentar Nr. 1 bestätigt das ja auch, dass die Menschheit dazu neigt alles was neu ist abzulehnen.
Das sind die ewig Gestrigen, die, gäbe es nur solche Menschen, immer noch in ihren Höhlen hausen würden und ihr Wild mit der Steinaxt erlegen.
Glücklicherweise gibt es auch Menschen mit Visionen, mit Ideen, mit Energie und Tatkraft.
Selbstverständlich wird das Selbstfahrerauto kommen, so sicher, wie die Servolenkung einst kam, Airbag usw.usw.
Auch gibt es noch da viele Kinderkrankheiten zu beseitigen, aber dieser Trend ist durch absolut nichts aufzuhalten.
Ich persönlich finde das sehr gut; würden doch diese unseligen LKW Auffahrunfälle endlich der Vergangenheit angehören.
Natürlich sind Bewegungsprofile von großem Interesse, aber nicht ob jetzt S H von Nr. 1 sagen wir 5 x gestern zum ALDI gefahren ist, weil das ja völlig von Uninteresse ist, sondern dass eben Autos ein gewisses Bewegungsmuster haben, was zu der Optimierung von Ver
Antwort von Babsi, Dienstag, 02.August, 14:15 Uhr anzeigen
Wenn man bedenkt zu welchem Preis der ganze, fürs Leben, unnötige Schnickschnack zu haben ist, fragen sich viele derzeit wieder: Was war so schlecht an der "Höhle"? Also jedem das seine, ich werde mir so ein Auto auch nicht antun, ebenso wenig wie ein Handy :)
vielfahrer, Dienstag, 02.August 2016, 11:04 Uhr
3. Das Auto fährt
Es kann sich dann ja jeder rein sitzen, Man(n) / Frau brauchen keinen Führerschein mehr machen.
O.K. Fahrschulen müssen alle zumachen.
Flensburg Punktekonto abschaffen.
Alle zukünftige Strafen und Punkte an die PKW - Hersteller. (Aber, es pass. ja nicht's)
KFZ-Vers. kann man ja dann auch abschaffen.
Es wird alles besser so!
? Kann man dann das Auto alleine zum TÜV od. zum Kundendienst fahren lassen?
stefan, Dienstag, 02.August 2016, 07:25 Uhr
2. Visionen
Im Augenblick sind es noch Visionen, das Autos selbständig fahren. - Wenn es um Sicherheit geht würde eine Geschwindigkeitsbegrenzung (besonders auf Autobahnen) sofot was bringen und praktisch nichts kosten. - Die Automobilindustrie sollte eher an geringeren Spritverbrauch für Benziner und Diesel arbeiten und gleichzeitig die Reichweite für Elektroautos erhöhen und die Preise verringern.