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Rassismusvorwürfe Gabriel verteidigt Ramsauer

Hat Ramsauer bei einer Delegationsreise der Bundesregierung nach Athen einen Fotografen "dreckigen Griechen" genannt? Der frühere CSU-Verkehrsminister bestreitet dies - und bekommt Unterstützung von SPD-Chef Gabriel.

Stand: 02.07.2016 |Bildnachweis

undeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (M,SPD) wird am 30.06.2016 in der Villa Maximos in Athen (Griechenland) von dem griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras begrüßt. Links daneben steht Peter Ramsauer (CSU).  | Bild: dpa-Bildfunk/Wolfram Kastl

Der Vizekanzler sagt in der "Bild am Sonntag" über die Beleidigungsvorwürfe:

"Ich kann es mir nicht vorstellen und habe keinen Grund, an den Worten von Peter Ramsauer zu zweifeln."

Sigmar Gabriel

Persönlich habe er den Vorfall nicht mitbekommen, so Gabriel: "Erst hinterher hat mir der Botschafter erzählt, dass es ein solches Gerücht gibt."

"Du dreckiger Grieche"

Ramsauer soll vor mehreren Augen- und Ohrenzeugen, einen griechischen Fotoreporter gegenüber auf Deutsch und Englisch gesagt haben: "Rühr mich nicht an, du dreckiger Grieche."

Der ehemalige Verkehrsminister bestreitet dies. Später spricht er davon, "dass ich von einem drängenden Fotografen mit einem kräftigen Rippenhaken gestoßen wurde".

Auf Facebook veröffentlichte Ramsauer vier Stellungnahmen - eine auf Deutsch und Englisch am Freitag sowie eine ausführliche auf Deutsch und Englisch am Samstag. Darin weist der CSU-Abgeordnete die Vorwürfe zurück. "Ich bestreite auch ausdrücklich, dass ich jemanden beschimpft hätte mit den Worten wie 'dreckiger Grieche', 'filthy Greek', oder Ähnliches."

Rangelei beim Fototermin

Zu dem Zwischenfall kam es während eines Besuch einer deutschen Delegation unter Leitung von Gabriel im Büro des griechischen Ministerpräsidenten Tsipras. Dabei herrschte dichtes Gedränge. Hinten im Raum hatten sich die Fotografen und Kameraleute aufgebaut, auch CSU-Politiker Ramsauer, der Gabriel begleitete, stellte sich in den Pulk der Fotografen.
Fakt ist: Es kam zu einer Rangelei zwischen Ramsauer und einem griechischen Fotografen, es wurden auch Worte gewechselt. Wer wen gerempelt, wer was gesagt hat, darüber gibt es nun zwei unterschiedliche Versionen:

Fotograf: "Rassistisches Benehmen"

Der betroffene Fotoreporter hat Ramsausers "rassistisches Benehmen" gegenüber Medien bekräftigt. "Er hat die Beschimpfungen sogar auf Englisch wiederholt."  Doch er wolle nicht mit Namen genannt werden.

"Für mich ist die Sache beendet. Mehrere Leute, darunter auch Deutsche haben sich bei mir entschuldigt. Nur er (Ramsauer) nicht."

Fotograf

Der Fotograf arbeitet als fest angestellter Mitarbeiter in einer großen Fotoagentur. Neben seiner fotografischen Ausbildung besitzt er einen Universitätsabschluss und ist in Athen als gewissenhafter, ruhiger und vor allem freundlicher Kollege bekannt.

Ramsauer hatte Griechenland-Hilfen abgelehnt


In griechischen Medien wird der Zwischenfall aber mittlerweile breit diskutiert. Ramsauer zählt zu jenen Unionsabgeordneten, die die Griechenland-Hilfspakete im Bundestag strikt abgelehnt hatten.

Die griechische Regierung bestätigte den Vorfall, man habe "intensiv protestiert". Die deutsche Botschaft habe zugesichert, sich zu kümmern.







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G.W., Sonntag, 03.Juli 2016, 09:30 Uhr

4. Ablenkungsmanöver

dieser Art sind ja bekannt, man glaubt es nur irgendwann nicht mehr. Warum werden hier nicht Tatsachen berichtet, dass es um Waffengeschäfte geht?
Gabriel und Ramsauer bei den Saudi's. Tolle Bilder finde man dort und Steinmeier erklärt dann noch Deutschland zu Weltmacht. Wir Bürger müssen dass alles ausbaden, was die Herren da in ihrem Gigantismus anrichten.

Und natürlich werden nur Beiträge gebracht, die auch angenehm sind. Und dann stellt sich Gabriel als Volksversteher hin - und schwafelt von Transparenz, betreffend der EU. Die Waffengeschäfte, davon erfährt man nur lapidar.Ramsauer, nach dem hätte ich gar nicht gefragt normerlweise. Aber ich bin ja interessiert.
Arab-German Chamber of Commerce and Industry e.V. - President Dr. Peter Ramsauer.

Ein Land der Hinrichtungen und Folter, immer mehr kommt Deutschland in den Dreck rein. Nur sagen darf man es nicht. Unsere Politiker sind nicht seriös und nicht fürs Volk. Ich schäme mich für diese Leute, die wir vertrauensvoll wählen Dieser Kommentar wurde von der BR-Redaktion entsprechend unseren
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  • Antwort von Francesco, Sonntag, 03.Juli, 18:18 Uhr anzeigen

Udo Pablitschko, Sonntag, 03.Juli 2016, 09:28 Uhr

3. Schmutziger Grieche?


Also,
vielleicht war ja der Fotoreporter wirklich etwas schmutzig....
Und lt. GG hat man sogar in Bayern das Recht auf "freie Meinungsäußerung" (außer es geht gegen ERDOGAN !)

Und außerdem:
Und warum hat der Reporter seinen Namen nicht genannt ?
Heißt er vielleicht DIOGENES ?

Münchner Steuerzahler, Sonntag, 03.Juli 2016, 09:04 Uhr

2. Gabriel verteidigt Ramsauer

Gabriel verteidigt Ramsauer ? Tolles Team ! Die Zwei passen bestens zusammen. Der Steuerzahler muss auch diese ''Lustreise'' finanzieren. Die Kassen sind ja prall gefüllt.

G.W., Sonntag, 03.Juli 2016, 08:19 Uhr

1. "Kein Verständnis für mediterranes Geschacher"

Das hätte Herr Ramsauer eben nicht sagen sollen. Und wie undiplomatisch kann man sein, den Mann dann mitzunehmen. Was wollte/ sollte er denn da?
Ich dachte, Herr Ramsauer ist für die Ghorfa zu Gange- deutsch-arabische Wirtschaft. Das ist schon für mich wenig verständlich, weil die Arbaber gegen die Israelis sind.

Warum "by the hell" können Politiker, wenn sie mit ihrem Amt fertig sind, nicht einfach in Rente gehen und sich als Privatleute zurückziehen? Schon die Geschichte mit Schröder und der Gazprom ist uns Bürgern bitter aufgestoßen. Die kommen als einfache Leute in die Politik und dann gehen sie privat als Millionäre wieder raus. Alles raffen sie nebenher, wie auch Steinmeier und wie sie alle heissen. Ich bekomme da einen Ekel, weil alles was wir Bürger ein Leben lang schuften mit der miserabelen Rente in den Dreck gezogen wird. Ramsauer soll das nun durchstehen und sich entschuldigen. Ich glaube ihm nicht.

Oder aber er soll es mit dem Fotographen unter 4 Augen klären. Dieser Kommentar wurde von der BR-Redaktion entsprechend unseren
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  • Antwort von Francesco, Sonntag, 03.Juli, 18:24 Uhr anzeigen