Nach tagelanger Befragung wendet sich der Angeklagte Carsten S. an die Opfer-Angehörigen und sagt: "Ich kann nicht ermessen, was Ihnen für unglaubliches Leid angetan wurde."

Der Mann, der sein Gesicht vor Verhandlungsbeginn immer mit einer blauen Kapuze, vor den Kameras verbirgt, wirkt sichtlich und hörbar bewegt, als er sich an die Opferangehörigen wendet und ihnen sein tiefes Mitgefühl ausspricht. Carsten S. hat eingeräumt den abgetauchten Rechtsterroristen eine Waffe besorgt zu haben - mutmaßlich jene Ceska-Pistole mit der neun von zehn Morden begangen wurden, die dem NSU zugerechnet werden. An diesem Tag seiner Vernehmung vor Gericht geht es vor Allem um die Zeit vor dem Untertauchen von Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe 1998.