Schulpolitik Rückkehr zum G9 wird leichter
Ob acht- oder neunstufiges Gymnasium, Eltern und Schülern soll die Wahl erleichtert werden. Nach der Kabinettsklausur sagte Ministerpräsident Horst Seehofer, dass künftig flächendeckend sogenannte G9-Züge angeboten werden sollen.

In zwei Jahren soll es so weit sein: Mit dem Schuljahr 2018/2019 sollen an Bayerns Gymnasien "flächendeckend" auch neunstufige Züge angeboten werden. Es handle sich um eine Grundsatzentscheidung, erklärte Seehofer. Die konkrete Ausgestaltung soll bis zum Jahresende geklärt werden, so der Ministerpräsident weiter. Es werde abschließend ein Spitzengespräch in der Staatskanzlei geben.
Die einzelnen Schulen sollen demnach selbst entscheiden dürfen, welchen Weg sie gehen - ob sie beide gymnasialen Varianten anbieten oder sich für nur eine von beiden entscheiden.
Mehrheit der Bürger für Rückkehr zu G9
Die Bevölkerung ist Umfragen zufolge klar für eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium. Noch deutlicher ist das Bild an den 47 "Pilotschulen", an denen die Staatsregierung seit einem Jahr eine neunjährige Variante erproben lässt: Dort haben sich im Schnitt rund zwei Drittel der betroffenen Schüler für den neun- statt für den achtjährigen Weg entschieden.
Wegen dieser Mehrheiten hatte Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) bereits vor Monaten in Aussicht gestellt, dass es künftig flächendeckend neunjährige Wege an Gymnasien geben solle. Der Vorsitzende der Direktorenvereinigung, Karl-Heinz Bruckner, hatte danach vor "faulen Kompromisssen" gewarnt. Ein solcher wäre es seiner Ansicht nach, "den einzelnen Schulen zu überlassen, welchen Weg sie einschlagen wollen".
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Erich, Samstag, 30.Juli 2016, 19:19 Uhr
3. Das Ganze passt....
ins Bild der gesamten Politik in Deutschland incl. Bayern. Man kann nur noch den Kopf schütteln.
Wolfgang Kuert, Samstag, 30.Juli 2016, 15:50 Uhr
2. CSU missachtet den Wählerwillen!
CSU missachtet den Wählerwillen!
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Nur 34 Prozent plädieren für das G8
Bayern-Umfrage im Auftrag von SAT.1 BAYERN, 02.06.2016
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Rückkehr zu G9 unausweichlich - Schulpolitik gegen den Willen der Eltern rächt sich
Heike Schmoll, Auszug faz.net, 25.02.2014
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Einen Schulkrieg gegen das Gymnasium hat in der Geschichte der Bundesrepublik noch keiner gewonnen.
Guillermo Spreckels, Vorsitzender Philologenverband Niedersachsen, 29.11.2007
Zwiesel, Samstag, 30.Juli 2016, 15:04 Uhr
1. Bildungswirrwarr
"Schulen entscheiden künftig über G8/G9 und flächendeckend Beides?"
Eine etwas fragwürdige "Entscheidung oder Absichtserklärung oder Flucht" von Seehofer, seinem Kabinett und der CSU.
Flächendeckend G8 und G9, aber Schulen entscheiden selbst, ob beides oder nur eines? Wenn sich alle für G9 entscheiden, wie kann dann flächendeckend auch G8 angeboten werden oder umgekehrt? Und warum erst ab 2018/19?
Kann das dann auch jährlich wechseln? Frei nach Karl Valentin, 2018 G9, 2019 G8, 2020 Beides und die folgenden Jahre rückwärts? Oder Oberbayern G9 (nicht bös gemeint), Niederbayern G8, Schwaben Beides, Franken dreigeteilt und das Jahr drauf wechseln? Ach ja, in der Oberpfalz gehen alle zur "Altneihauser Feierwehrkapell'n". Da haben sie wenigstens hohe Qualität und Kontinuität. :-).
Ein Irrweg ist auch ein Weg.