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Haushaltsloch nach Brexit-Votum Wer zahlt die fehlenden Millionen im EU-Haushalt?

Nach dem Brexit-Votum steht die EU vor der Frage, wie ihr Haushalt künftig finanziert werden kann. Der Chefvolkswirt der BayernLB, Jürgen Michels, rechnet nicht damit, dass der Haushalt schrumpfen wird.

Von: Margit Siller

Stand: 16.08.2016

Eine Europaflagge flattert im Wind  | Bild: picture-alliance/dpa

Die aktuellen Umfragen stimmen nachdenklich: Nach dem Brexit-Votum steigt in vielen EU-Ländern der Anteil derer, die sich ebenfalls gerne aus der Gemeinschaft verabschieden würden. Politiker, die jetzt mehr Integration fordern, um die EU zusammenzuhalten, haben es nicht leicht. Außerdem stellt sich die Frage, wie der EU-Haushalt künftig finanziert wird.

Wenn sich die Briten verabschieden, dann fehlt rund ein Zehntel im EU-Budget. Entweder müssen dann die bisherigen Nettozahler dies ausgleichen, meint der Chefvolkswirt der BayernLB, Jürgen Michels. Oder es trifft Netto-Empfängerländer wie Polen und Ungarn.

"Es ist momentan schwer zu sehen, dass das EU-Budget wirklich schrumpfen würde. Und vielleicht kriegen wir da eher den ersten Schritt der Vergemeinschaftung, dass die EU das Recht bekäme, Schuldtitel rauszugeben."

Jürgen Michels, Chefvolkswirt der BayernLB

Jürgen Michels hält es für wahrscheinlich, dass die weitere Vergemeinschaftung der EU-Finanzen nur "verdeckt" betrieben wird:

"Dass die EZB noch mehr kauft, noch mehr Risiken auf ihre Bilanz nimmt, zusätzliche Schulden aufnehmen kann oder der ESM oder der Juncker-Fonds Schulden aufnehmen können. Das ganze wird dann in einer zentralen Institution gehalten und entsprechend kann man dann ganz viele Finanzierungen in einzelnen Ländern machen. Es ist aber in keinem Land offensichtlich, dass man diese Transfers wirklich durchzieht."

Jürgen Michels, Chefvolkswirt der BayernLB

Ein Beispiel dafür sind die diversen Töpfe der Europäischen Investitionsbank.


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Erich, Dienstag, 16.August 2016, 12:15 Uhr

1. Ist das eine

ernst gemeinte Frage? Alsob nicht jeder die Antwort kennen würde!

  • Antwort von Franz, Dienstag, 16.August, 13:04 Uhr

    Vielleicht sind es ja die Osteuropäer, die machen doch so eine klasse Politik, oder nicht ?