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Stanz- und Umformmechaniker/-in Die Maschine fest im Griff

Heute eine hochmoderne Stanz-Nibbel-Laser-Maschine bedienen und morgen eine einfache Stanze: Wer den Beruf Stanz- und Umformmechaniker/-in lernt, muss flexibel einsetzbar sein und eine Leidenschaft für Technik und Metall haben. Dieser Job ist eine Mischung aus Maschinen- und Anlagenführer/-in sowie dem Industriemechaniker/-in und durch Spezialisierung perfekt zugeschnitten auf die Bedürfnisse der metallbearbeitenden Industrie.

Stand: 02.09.2019

Kevin Curdes richtet sorgsam die Maschine ein: Gleich wird er darin einen Rohling aus Metall bearbeiten. Drehen heißt das im Fachjargon. Kevin ist im ersten von drei Ausbildungsjahren. Angst, etwas falsch zu machen und damit im Unternehmen Trilux alles lahm zu legen, braucht der 18-Jährige nicht zu haben: Die ersten sechs bis acht Monate verbringen die jungen Azubis nämlich in der Lehrwerkstatt.

Geduldig führt Ausbilder Matthias Tschepel sie hier an ihr Arbeitsmaterial Metall heran. Erst nach dieser Eingewöhnungsphase geht es in die Fachabteilung. Kevin arbeitet gerne mit Metall, ist handwerklich begabt und technisch interessiert. Besonders toll ist es für ihn zu wissen, dass die kleinen Teile, die er künftig herstellt, in hochmoderne Leuchten verbaut werden und so für ein bestes Licht in Büros, Hallen und anderen Räumen sorgen werden. Also: Schutzbrille auf und Drehen üben!

"Wer Stanz- und Umformmechaniker/-in werden will, muss Lust darauf haben mit Metall zu arbeiten. Wichtig ist außerdem technisches Verständnis und dass man teamfähig ist. Man muss auch diese Faszination haben, das fertige Bauteil zu sehen und wissen wollen, wie es damit weitergeht. Bei mir zum Beispiel, dass es ein wichtiges Teil der Leuchte ist."

Kevin Curdes (18), 1. Ausbildungsjahr

Vorsicht, gefährlich!

Neben der Brille, die die Augen vor herumfliegenden Metallspänen schützt, gehören zur Arbeitskleidung auch oft Unterarmschutz und Ohrstöpsel. In den Produktionshallen wird es nämlich ganz schön laut, wenn die Maschinen laufen. Zur Arbeitssicherheit gehören auch regelmäßige Unterweisungen durch den Ausbilder. Schon die Azubis hantieren mit Gefahrstoffen, müssen wissen, wie sie im Ernstfall einen Notruf absetzen und zu reagieren haben.

"Der Beruf ist eine Mischform aus dem Werkzeugmechaniker und dem Maschinen- und Anlagenführer. Es brauchte eine Spezialisierung auf die Stanz- und Umformtechnik, weil das ein sehr spezielles, komplexes Themenfeld ist."

Fabian Röttger, Lehrer

Lehrer Fabian Röttger beim Unterricht

Das lernen sie in ihrem jeweiligen Ausbildungsbetrieb, wo sie einen Großteil ihrer Lehrzeit verbringen. Daneben geht es in die Berufsschule. Materialien müssen nicht nur bearbeitet, sondern auch kalkuliert und be rechnet werden können. Einen Mix aus Theorie und Praxis bekommen die Auszubildenden meistens im Blockunterricht vermittelt.

Bloß kein Stillstand

Sorgsam kontrolliert Frieda Jesse jedes kleine Werkzeug. Die 20-Jährige ist im zweiten Ausbildungsjahr und lernt im Unternehmen Brandgroup. Hier werden Federn aus Metall in jeglicher Größe hergestellt. Stanz- und Umformmechaniker/-innen begleiten die Entstehung des jeweiligen Produkts von Anfang bis Ende. Das bedeutet: Die Maschine mit den richtigen Werkzeugen einrüsten, beim Fertigungsprozess dabei sein, die Produktion überwachen und im Ernstfall eingreifen.

"Wir tragen in unserem Beruf schon viel Verantwortung. Wir im Werkzeugmanagement sind dafür zuständig, dass die richtigen Werkzeuge auf den richtigen Wagen zu den richtigen Maschinen kommen. Dass das alles problemlos läuft."

Frieda Jesse (20), 2. Ausbildungsjahr

Kleinere Reparaturen können die Fachkräfte nach ihrer Ausbildung selbst übernehmen. Das spart Zeit und Nerven – denn die Produktion muss laufen, die Maschinen dürfen nicht stillstehen. Stanz- und Umformmechaniker/-innen verfügen über großes Knowhow und tragen ganz schön viel Verantwortung!

Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung

  • Offizielle Berufsbezeichnung: Stanz- und Umformmechaniker/-in
  • Ausbildungsdauer: Drei Jahre
  • Ausbildungsform: Der Beruf Stanz- und Umformmechaniker/-in wird in der Industrie ausgebildet.
  • Ausbildungsorte: Die Ausbildung findet in Betrieben der Metallbearbeitung und in der Berufsschule (Blockunterricht) statt.
  • Zugang: Rein rechtlich ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. Betriebe stellen überwiegend Auszubildende mit mittlerem Bildungsabschluss ein.
  • Eignung: Handwerkliches Geschick, technisches Interesse, Sorgfalt, Teamgeist
  • Prüfung: Abschlussprüfung in Theorie und Praxis
  • Perspektiven: Nach den drei Jahren Ausbildung sammeln die meisten Stanz- und Umformmechaniker/-innen erst mal Berufserfahrung; dann können sie ihre/n Meister/-in oder Techniker/-in machen bzw. studieren (z.B. Maschinenbau)
  • Alternativen: Werkzeugmechaniker/-in, Maschinen- und Anlagenführer/-in, Industriemechaniker/-in

Weitere Informationen finden Sie auf den Webseiten der Arbeitsagentur:


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