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KFZ-Mechatroniker – System- und Hochvolttechnik Mit Laptop und Voltmeter

In modernen Autos steckt immer mehr Elektronik. Die Systeme müssen sich verstehen und mit Strom versorgt werden. Handwerkliches Geschick und technisches Verständnis müssen alle angehenden KFZ-Mechatroniker mitbringen. Die Fachrichtung System – und Hochvolttechnik ist ein Beruf mit Zukunft.

Published at: 18-8-2020

Tim hat vor kurzem im Autohaus Pickel in Erlangen ausgelernt. Im Bereich der Technik von modernen Hybrid- und Elektroautos ist er topfit. Er kennt Verbrennungsmotoren genauso wie Elektromotoren. Tim kann mit Hochvoltsystemen und -batterien umgehen und er hat auch gelernt, die vielen elektronischen Systeme zu bedienen, zu warten und zu reparieren. Zum Bereich Systemtechnik gehören viele elektronische Bauteile, die dem Fahrer einerseits Komfort bieten, aber auch das Fahren sicherer machen: Navigationssystem, Fahrerinformationssystem, Sicherheitstechnik.

"Ich will die Zukunft und die Autos CO2-frei gestalten."

Tim Pabst, Kfz-Mechatroniker

Die meisten Azubis haben einen Mittelschulabschluss oder die mittlere Reife. Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre. Tim hat das Abitur und konnte um ein Jahr verkürzen.

"Man lernt die Beruf ab dem ersten Lehrjahr, da wechselt man Winterreifen, macht Ölwechsel. Und die Fachrichtung System- und Hochvolttechnik schlägt man erst nach dem dritten Lehrjahr ein."

Tim Pabst, KFZ-Mechatroniker

Geschäftsführer Frank Minnich ist immer auf der Suche nach jungen Leuten, die sein Team verstärken können. Und die müssen einiges mitbringen.

"Zum einen brauchen Azubis ein großes Interesse für den Beruf, ganz wichtig ist auch geistige Flexibilität für komplexe Sachverhalte, Teamfähigkeit und natürlich gewissen Spaß an handwerklichem Arbeiten."

Frank Minnich, Geschäftsführer

Weniger Mechanik - mehr Elektronik

Der Computer unterstützt Tim bei der Fehleranalyse und macht Vorschläge, wie er das Problem beheben könnte. Die KFZ-Mechatroniker hören in Ihrer Ausbildung gar nichts mehr zu Vergasermotoren, nur noch Einspritzer-, Selbstzünder-, Hybrid  und Elektromotoren stehen auf dem Lehrplan. Das heißt immer weniger Mechanik, immer mehr Elektronik.

Hochvoltsysteme überprüfen

Die Azubis lernen Hochvoltsysteme mit Diagnosegeräten zu prüfen. Wichtige Ausbildungsinhalte sind Isolations- Potentialausgleichs- und Spannungsfallmessungen. So lassen sich Gefährdungen an Hochvoltfahrzeugen beurteilen und notwendige Schutzmaßnahmen einleiten. Bei überbetrieblichen Lehrgängen der KFZ-Innung heißt es: Theorie und Praxis verbinden und so Elektrofahrzeuge sicher zum Laufen bringen.

Als KFZ-Mechatroniker braucht man natürlich einen Führerschein um Fahrzeuge bewegen oder auch mal Probefahren zu können. Azubis sollten sich,  sobald sie alt genug sind, bei der Fahrschule anmelden. KFZ-Mechatroniker für System und Hochvolttechnik ist ein spannender Beruf für Technikfreaks, die mit den Autos der Zukunft arbeiten wollen.

Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung:

  • Offizielle Berufsbezeichnung: KFZ-Mechatroniker/ -in - System- und Hochvolttechnik
  • Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre
  • Ausbildungsform: Dual im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule Überbetriebliche Lehrgänge bei der Innung
  • Prüfung: Der erste Teil der Gesellenprüfung wird vor Ende des 2. Ausbildungsjahres absolviert. Im zweiten Ausbildungsabschnitt werden die Kenntnisse aus den ersten 18 Monaten mit dem Schwerpunkt System- und Hochvolttechnik vertieft. Nach 3,5 Jahren erfolgt dann der zweite Teil der Gesellenprüfung.
  • Einsatzorte: KFZ-Mechatroniker System- und Hochvolttechnik arbeiten in Reparaturwerkstätten aller Automobilmarken und bei Herstellern von Kraftwagen, insbesondere von Hybrid- und Elektrofahrzeugen.
  • Zugang: Rechtlich ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. Die meisten Bewerber haben die mittlere Reife. Auch mit einem guten Mittelschulabschluss kann man eine Stelle finden. Einige Bewerber haben auch Abitur.
  • Eignung: Sorgfalt, Technisches Verständnis, IT-Kenntnisse, handwerkliches Geschick, Flexibilität
  • Perspektiven: Die Berufsaussichten sind gut. Junge Leute mit IT-Kenntnissen, technischem Verständnis und handwerklichem Geschick habe gute Chancen. Wer sich fortbildet, hat viele Aufstiegsmöglichkeiten.
  • Spezialisierung: System- und Hochvolttechnik ist eine Fachrichtung für angehende KFZ-Mechatroniker. Andere sind: PKW-Technik, Nutzfahrzeug-Technik, Karosserie-Technik und Motorad-Technik.

Genaue Informationen finden Sie auf den Webseiten der Arbeitsagentur:


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