ARD alpha - Ich mach's!


11

Touristikassistent/-in Flüge buchen, Reisen organisieren, Events managen

Touristikassistenten haben einen vielseitigen Job: Sie stellen Reisepakete zusammen, recherchieren Preise und vermitteln touristische Angebote - von der Stadtführung bis zur Weltreise. Sie vermarkten Regionen und Städte. Sie arbeiten dort, wo eine Reise zusammengestellt und von Grund auf organisiert wird.

Stand: 30.06.2020

Elena Rudolph lernt Touristikassistentin an der "Schule für Touristik" in Frankfurt am Main. Diese Ausbildung wird nur an Berufsfachschulen angeboten und dauert zwei Jahre. Darin enthalten ist ein mehrmonatiges Praktikum bei einem touristischen Betrieb. Das kann am Flughafen, in einem Kurbad oder auch in einem Hotel im Ausland sein. Elena hat sich für ein 4-Sterne-Hotel in Frankfurt entschieden. Sechs Monate lang wird sie hier alle wichtigen Bereiche kennenlernen.

"Weil hier jeden Tag die Menschen wechseln. Man kriegt immer was mit, verschiedene Kulturen und das finde ich ganz spannend."

Elena Rudolph (20), 1. Schuljahr, über ihre Arbeit im 4-Sterne-Hotel

Ausbildung nicht in allen Bundesländern

Unterricht in Eventmanagement

Die Ausbildung zum Touristikassistenten wird nicht in allen Bundesländern angeboten und hat auch - je nach Schule und Bundesland - unterschiedliche Schwerpunkte. Die Schulen wählen Bewerber nach eigenen Kriterien aus - manche haben Bewerbungsverfahren, andere schauen besonders auf gute Noten in den Fremdsprachen. Wichtig zu wissen: Private Schulen erheben Schulgeld - oft um die 400 Euro im Monat. Man kann aber Schüler- Bafög beantragen. Das Praktikum wird in der Regel bezahlt. Berufsbezogene Fächer für Touristikassistenten sind zum Beispiel Reise- und Kulturgeographie, Tourismus- und Destinations-Management, Reisewirtschaft, und -Reiserecht. Elena lernt zum Beispiel, wie sie Städte und Regionen optimal vermarktet und wie sie mit dem Flug-Buchungssystem "Amadeus" richtig umgeht.

Allrounder in der Reisebranche

Später finden Touristikassistenten in fast allen touristischen Bereichen eine Beschäftigung - vom Reise- und Fremdenverkehrsbüro über Reiseveranstalter und Busreiseunternehmen bis hin zu Fluggesellschaften und Kreuzfahrtunternehmen. Wer nicht gleich in den Job einsteigen will, kann studieren. Oft werden die Kurse aus der Ausbildung bei Partner-Unis anerkannt. Das heißt: Das Studium verkürzt sich, man kommt schneller an seinen Abschluss. Dafür hat sich auch Elena Rudolph entschieden. Sie will nach der Berufsfachschule auf jeden Fall noch studieren.

Sehr gute Jobaussichten

Kundenberatung in Eventagentur

Die Berufsaussichten für sie sind später sehr gut. Die Reisebranche boomt, Fachkräfte mit Durchblick sind gefragt. Viele neue Aspekte kommen beim Verreisen dazu. Viele Leute buchen spezielle Urlaube - Yogareisen, Familienkreuzfahrten oder Reisen in Öko-Hotels. Touristikassistenten können diese Reisepakete je nach Kundenwunsch zusammenstellen. Allerdings hat man immer dann zu tun, wenn andere am Strand liegen, Silvester feiern oder Pool-Party machen. Arbeiten bis spät in die Nacht oder am Wochenende - das ist in diesem Job normal.

"Das ist ein wichtiger Aspekt, den wir in jedem Vorstellungsgespräch ansprechen. Das machen wir bewusst. Damit sie im Vorfeld sich im Klaren sind, dass sie immer dann arbeiten, wenn alle anderen Ferien, frei und Urlaub haben. Und sie nicht derjenige sind, der VOR dem Counter steht, sondern sie sind derjenige, der dahinter steht. Derjenige, der dem anderen das Erlebnis verschafft, und zwar: Dieses schöne Urlaubsgefühl letztendlich zu erzeugen."

Sandra Steinfurth, Dozentin aus Berlin, über die Arbeitszeiten

Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung

  • Offizielle Berufsbezeichnung: Touristikassistent/-in
  • Ausbildungsdauer: 2 Jahre
  • Ausbildungsform: schulisch an Berufsfachschule. Je nach Bundesland sind Inhalte und Anforderungen unterschiedlich. Staatlich anerkannter Abschluss. Ein mehrmonatiges Praktikum ist Pflicht während der Ausbildung.
  • Einsatzorte: Fremdenverkehrsbüros, Reiseveranstalter und -büros, Fluggesellschaften, Bus- und Kreuzfahrtunternehmen, Kurbäder, Hotels, Eventagenturen
  • Zugang: Erwartet wird mindestens ein mittlerer Bildungsabschluss. Die Berufsfachschulen wählen Bewerber und Bewerberinnen nach eigenen Kriterien aus (z.B. Aufnahmetest und Zeugnis-Noten)
  • Eignung: kaufmännisches Denken, Kundenorientierung, Kommunikationsfähigkeit, Organisations- und Sprachtalent, Offenheit für fremde Kulturen, Begeisterung für Reisen
  • Perspektiven: Sehr gut. Die Deutschen verreisen gern und oft. Es gibt immer neue Reisetrends und Reiseziele. Experten behalten bei all den Neuigkeiten den Überblick. Vorteile haben Schüler mit Migrationshintergrund: Sie beherrschen meist eine weitere Fremdsprache von Haus aus. Damit finden viele später im Ausland einen Job im Tourismus.
  • Alternativen: Es gibt viele Berufe im touristischen Bereich - duale und rein schulische Ausbildungen. Alternativen sind z.B.: Kaufmann/-frau für Touristik und Freizeit; Assistent/-in für Tourismus, Assistent/-in im Tourismusmanagement

Die wichtigsten Infos zum Beruf

Kommunikation

Touristikassistenten haben immer mit Menschen zu tun: Sie beraten, organisieren, planen, verkaufen. Man sollte ein offener Typ sein, dem das Reden, Verkaufen und Kontakteknüpfen leicht fällt.

Geld

Bei der schulischen Ausbildung gibt es kein Geld. Im Gegenteil: Private Schulen verlangen monatliche Gebühren. Es gibt finanzielle Hilfen - z.B. Ausbildungskredite und Schüler-Bafög. Die Schulen beraten dazu und ermäßigen im Härtefall oft die Gebühren.


11