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Hotelkaufmann/-frau Alles für den Gast

Faire Preise, ansprechende Zimmer und ein gutes Restaurant: da freut sich der Gast. Die Hotelkaufleute rechnen aus, wie viel Komfort sich ihr Haus leisten kann. Sie kennen jeden Bereich des Hotels, kontrollieren die Betriebskosten und können an der Rezeption kompetent Auskunft geben.

Stand: 06.12.2021

"Man ist hier auf einem höheren Niveau." Michael Orban hat sich ganz bewusst für die Ausbildung in einem Vier-Sterne-Haus entschieden. Im Arvena Park Hotel in Nürnberg logieren vor allem Geschäftsleute, Kongress- und Tagungsgäste. Es gelten internationale Standards. Sechs Hotels gehören zur Arvena-Gruppe. Die Verwaltung sitzt zentral in Nürnberg. Es gibt viel zu tun in der Buchhaltung. Hier lernt Michael sein kaufmännisches Handwerk. Das ist wichtig für die Zukunft.

"Speziell Kaufmann habe ich gewählt, weil ich ja nicht ewig im Service arbeiten werde. Irgendwann werde ich auch älter und dann ist es ganz gut, wenn ich das Kaufmännische dabei habe, um im Büro tätig zu sein."

Michael Orban (20)

Küchendienst und Zimmerservice

In den ersten zwei Jahren durchlaufen die Auszubildenden alle Bereiche des Hotels. Jane Yvette Sochatzki-Santiago hat ihre Lehre im Gesundheits-Resort "Regena" in Bad Brückenau gerade erst begonnen. In der Restaurantküche hilft die 16-Jährige bei einfachen Arbeiten: Kartoffeln schälen, Trauben entkernen, Gemüse schnippeln.

Auch beim Zimmerservice muss sie ran: Betten machen, staubsaugen, Bad putzen. Das sind Durchgangsstationen in der Ausbildung. Hausdame Katrin Romeis-Merten hat schon erlebt, dass sich manche Jugendliche schwer tun, eine Toilette zu reinigen.

"Manche sind ganz offen und sagen, kein Problem, andere sagen schon, das ist mir aber unangenehm, kann ich auch etwas andere machen ?  Aber wir erklären immer wieder, dass das zu diesem Ausbildungsberuf dazu gehört."

Katrin Romeis-Merten, Hausdame

Der Gast ist König

Jane macht das alles nichts aus. Ihr gefällt's im Erholungs- und Wellness-Hotel und die goldene Grundregel der Dienstleistung hat sie längst drauf: "Es heißt ja, "der Gast ist König", da muss man auch schon mal ein bisschen Geduld haben." Jane ist in der Dominikanischen Republik aufgewachsen. Ihr Vater stammt aus Deutschland und arbeitete dort in der Hotellerie. Jane spricht spanisch, deutsch und englisch. Mit der dreijährigen Ausbildung zur Hotelkauffrau hat sie beste Berufsaussichten.

"Ich will schon irgendwann wieder in die Dominkanische Republik und da finde ich mit dieser Ausbildung leicht eine Arbeit. Das ist ja Urlaubsland, da gibt's überall Hotels, da finde ich schnell eine Arbeit."

Jane Yvette Sochatzki-Santiago (16)

Im Restaurant und an der Bar bedienen, in der Küche helfen, Veranstaltungen organisieren und Warenbestände managen - selbst wenn's  im Büro mal keinen Job gibt, haben Hotelkaufleute so viel Know How, dass sie jederzeit woanders einspringen können. Vor allem in kleineren Hotels und Pensionen gehört das zu den Voraussetzungen. Da müssen auch die Kaufleute überall mit anpacken, denn am Ende sind sie für den reibungslosen Hotelbetrieb verantwortlich.

Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung:

  • Offizielle Berufsbezeichnung: Hotelkaufmann/-frau
  • Ausbildungsdauer: 3 Jahre   
  • Ausbildungsorte: Hotels, Gasthöfe, Pensionen, Restaurants, Cafés
  • Ausbildungsform: Duale Ausbildung im Betrieb und in der Berufsschule
  • Zugang: Grundsätzlich braucht man für die Ausbildung zum/r Hotelkaufmann/-frau keine bestimmte schulische oder berufliche Voraussetzung. Viele Betriebe bevorzugen aber Abiturienten oder Bewerber mit einem mittleren Schulabschluss.
  • Wichtige Schulfächer: Mathematik, Deutsch, Englisch, Wirtschaft
  • Prüfungen: Abschlussprüfung schriftlich: praxisbezogene Fälle aus Hotelbetrieb- und organisation, Lagerhaltung, Verkauf, Personalwesen, Controlling, Kosten- und Leistungsrechnung, Wirtschafts- und Sozialkunde. Abschlussprüfung praktisch: praxisbezogene Aufgabe aus einem der Bereiche Einkauf, Personal, Kommunikation. Die Aufgabe ist die Grundlage für das folgende Prüfungsgespräch.
  • Eignung: Die Arbeit im Hotel stellt große Anforderungen. Jeder Gast hat eigene Erwartungen, viele Angestellte arbeiten im Schichtdienst. Hotelkaufleute müssen sehr kommunikativ sein, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten. Sie brauchen viel Organisationstalent, um jedes unvorhersehbare Problem umgehend zu lösen. Sie müssen jederzeit zu Überstunden bereit sein.
  • Karriere: Abteilungsleiter/-in, Hoteldirekt/in, Selbstständigkeit

Weitere Informationen finden Sie auf den Webseiten der Arbeitsagentur:

Die wichtigsten Infos zum Beruf

Kleidung und Erscheinungsbild

In jedem Bereich des Hotels gilt ein eigener Dress-Code. In der Küche entsprechende Kochbekleidung, im Service Hemden oder Blusen mit Weste, Halstuch oder Krawatte, beim Zimmerservice Schürzen. Erst wenn die Auszubildenden im 3. Lehrjahr im Büro arbeiten, tragen sie ihre persönliche Kleidung.

Darüber hinaus zählt ein gepflegtes Äußeres: sichtbare Tattoos und Piercings sind in vielen Häusern untersagt.  Grelles Make-up und Nagellack sind meist unerwünscht. Manche Hotels begrenzen die Anzahl der Schmuckstücke, die getragen werden dürfen.

Kommunikation

Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit sind das A und O der Dienstleistung. Im Service entscheidet das Benehmen der Mitarbeiter am Empfang, im Restaurant oder an der Bar darüber, ob sich der Gast wohlfühlt. Doch auch jeder andere Hotelangestellte hat ständig mit Gästen und  Mitarbeitern zu tun. Hotelkaufleute können viele Probleme vermeiden, wenn sie möglichst genau über die Wünsche und Vorstellungen des Gastes informiert sind. Durch den Schichtdienst und die Überstunden ist auch das Hotelpersonal besonderem Druck ausgesetzt. Hotelkaufleute, die im Personalwesen arbeiten, brauchen einen Draht zu ihren Mitarbeitern, damit der Betrieb reibungslos läuft.

Geschick

In der Ausbildung lernen Hotelkaufleute alle Grundlagen eines Hotelbetriebs. Sie müssen im Restaurant servieren, Betten machen, in der Küche mit Messern und Pfannen hantieren und auch mal im Lager helfen. In vielen Häusern arbeiten Hotelkaufleute nicht nur am Schreibtisch. Ein Sinn für das Praktische ist da recht nützlich.


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