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Dr. Felix G. Rebitschek, Gesundheitswissenschaftler Apps zur Verringerung von Verbraucherrisiken und wie sie funktionieren

Wie sich für das richtige Produkt entscheiden? Diese Frage stellt die meisten Verbraucher vor eine schwierige Entscheidung und birgt Risiken. Dr. Felix G. Rebitzschek hat am Harding-Zentrum für Riskokompetenz Apps entwickelt, die helfen die richtige Entscheidung für das richtige Produkt zu finden.

Stand: 12.04.2024

Im Verbraucheralltag sind die meisten Entscheidungen auf Basis von Ungewissheit zu treffen. Man kennt weder alle Entscheidungsoptionen, noch weiß man, wie häufig welche Konsequenzen damit verbunden sind, wenn man einer Option folgt. Ein solches Problem stellt das Erkennen qualitätsgesicherter Informationen dar.

Faktengetreue Gesundheitsinformationen braucht man zum Beispiel für eine informierte Entscheidung über eine Vorsorgemaßnahme, bei der man möglichen Nutzen und Schaden abwägt. Doch wenn man im Internet hierzu eine Gesundheitsinformation findet, ist meist nicht klar, ob das Gefundene tatsächlich informiert. Die analoge wie die digitale Informationsumwelt zeichnen sich auch durch unverständliche, faktenwidrige und interessengeleitete Angebote aus.

Mithilfe von Expertenstudien und unter Zuhilfenahme von Methoden des maschinellen Lernens haben wir am Harding-Zentrum für Risikokompetenz Alltagsalgorithmen entwickelt: einfache Entscheidungsbäume für Verbraucher:innen. Sie helfen und fördern die Nutzer:innen darin, durch gezieltes Prüfen und Fragen, die Spreu vom Weizen unter den Informationsangeboten wirksam zu trennen und so Ungewissheit zu reduzieren. Auf diese Weise können nicht nur problematische Gesundheitsinformationen, sondern auch verwirrende Investitionsangebote, Fake-Shops oder unfaire Kreditberatungen erkannt und aussortiert werden. Diese Werkzeuge sowie verschiedene Methoden sind Ergebnisse des RisikoAtlas-Forschungsprojekts, mit denen sich Verbraucherorganisationen ausstatten und Verbraucher:innen unterstützen können.

Vita:

Felix G. Rebitschek leitet mit einer Kollegin das Harding-Zentrum für Risikokompetenz an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften Brandenburg. Das Ziel des Harding-Zentrums ist es, Menschen zu helfen, die Risiken, mit denen sie täglich konfrontiert werden, besser zu verstehen und kompetenter mit ihnen umzugehen. Geboren 1982 in Prenzlau, studierte Felix Rebitschek in Stuttgart Medienwirtschaft, in Leipzig Psychologie und wurde 2014 in Greifswald promoviert.

Seine Forschung zielt auf verbessertes Entscheiden im Zuge der Digitalisierung ab, indem Probleme des Risikos und der Unsicherheit besser zugänglich gemacht werden wie zum Beispiel im Projekt "RisikoAtlas". Als Kognitionspsychologe beschäftigt er sich zudem mit Grundlagenforschung zum schlussfolgernden Denken. Zuletzt unterstützte er Mitglieder des Sachverständigenrats für Verbraucherfragen bei Gutachten zur Digitalisierung zum Beispiel Verbrauchergerechtes Scoring.

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