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Vorsitzender der Israelischen Gesellschaft für Auswärtige Politik Primor, Avi

Avi Primor war von 1993 bis 1999 israelischer Botschafter in Deutschland. 2013 erhielt er für seine Bemühungen um die Völkerverständigung die Moses-Mendelssohn-Medaille und den Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis der Stadt Osnabrück. 2015 erschien seine Autobiographie "Nichts ist jemals vollendet".

Stand: 19.03.2015 | Archiv

"Wir können es uns nicht leisten, das Westjordanland zu räumen, ohne sicher zu sein, dass wir von dort nicht angegriffen werden, ohne sicher zu sein, dass dort keine extremistische Regierung die Macht übernimmt, wie das im Gazastreifen der Fall gewesen ist. Wer kann uns das garantieren? Die palästinensische Regierung ist bei Weitem zu schwach, um uns das zu gewährleisten. Aber die internationale Gemeinschaft kann das – wenn sie es nur will. Bislang hat sie das aber nicht gewollt. Sie wollte schönreden, aber wirklich Maßnahmen und Verpflichtungen zu übernehmen, um die Sicherheit der beiden Seiten zu gewährleisten, so weit war sie noch nicht. Genau das brauchen wir, denn dann wird die Bevölkerung auf beiden Seiten die eigenen Regierungen dazu drängen, Kompromisse zu machen."

Avi Primor

Zur Person

  • Geboren
  • 8. April 1935 in Tel Aviv
  • Ausbildung
  • Studium der Politischen Wissenschaften und Internationalen Beziehungen an der Hebräischen Universität in Jerusalem, am City College in New York und an der Sorbonne in Paris
  • 1959 M.A. in Internationalen Beziehungen am City College New York
  • 1980 D.E.A. an der Sorbonne in Paris
  • Beruf
  • Diplomat

Funktionen und Ämter

  • Ämter/berufliche Stationen
  • 1961 Eintritt in den diplomatischen Dienst des Landes Israel
  • 1965 Direktor der Abteilung für Skandinavische Angelegenheiten im Außenministerium
  • 1970 Israelischer Botschafter in Frankreich
  • 1975 Sprecher des Außenministeriums und Direktor der Presseabteilung in Jerusalem
  • 1977 Übernahme der Abteilung Internationale Organisation im Außenministerium
  • 1980 Direktor der Afrika-Abteilung im Außenministerium
  • 1984 Stellvertretender Generaldirektor des Außenministeriums
  • 1987 Botschafter bei der Europäischen Gemeinschaft und gleichzeitig in Belgien und Luxemburg
  • 1991 Vizepräsident der Hebräischen Universität Jerusalem
  • 1993-1999 Israelischer Botschafter in Deutschland
  • 2004 Gründung des trilaterale Zentrums für Europäische Studien an der Privatuniversität Interdisciplinary Center (IDC) Herzliya
  • 2013 Moses-Mendelssohn-Medaille und Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis der Stadt Osnbrück zusammen mit dem palästinensischenPolitiker Abdallah Frangi

Veröffentlichungen

  • Nichts ist jemals vollendet. Die Autobiographie, Quadriga, Köln 2015
  • Süß und ehrenvoll, Köln: Quadriga, 2013.
  • An allem sind die Juden und die Radfahrer schuld. Deutsch-jüdische Missverständnisse (zusammen mit Christiane von Korff), München: Piper, München, 2010.
  • Mit dem Islam gegen den Terror, Düsseldorf: Droste, 2008.
  • Terror als Vorwand. Die Sprache der Gewalt, Düsseldorf: Droste, 2003.
  • "... mit Ausnahme Deutschlands". Als Botschafter Israels in Bonn, überarbeitete Ausgabe, Berlin: Ullstein, 1999.
  • Europa, Israel und der Nahe Osten, Düsseldorf: Droste, 1999.

Erstsendung: 8.4.2015


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