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Oberammergau steht Kopf Das Aus für die Passion 2020

Abendmahl-Szene bei den Passionsspielen 2010 in Oberammergau. | Bild: BR/Passionsspiele Oberammergau/Brigitte Maria Mayer

Sonntag, 07.03.2021
12:35 bis 13:05 Uhr

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Deutschland 2020

2020 hätten sie wieder stattfinden sollen die weltberühmten Passionsspiele in Oberammergau. Mitten in den intensiven Vorbereitungen hat das Corona-Virus dazwischengefunkt.

Wie ein makabrer Zufall könnte es wirken, dass auch die Oberammergauer Passionsspiele ihren Ursprung in einer seuchenartigen Krankheit haben. Fast 400 Jahre ist es her, als die Pest in dem oberbayerischen Bergdorf wütete und viele Menschen dahinraffte. Daraufhin gelobten die Oberammergauer, alle 10 Jahre das Spiel vom Leiden, Sterben und Auferstehen Christi aufzuführen - wenn die Pest sie nur verschone.

Mit großer Hingabe spielen die Dorfbewohner seitdem die Geschichte jenes Mannes, dessen Botschaft immer noch Kraft hat und Hoffnung gibt - seit 2000 Jahren. Alle hatten der Premiere im Mai entgegengefiebert. Um dann schlagartig vor dem Nichts zu stehen.

Spielleiter Christian Stückl hat Tränen in den Augen, als er bei der Pressekonferenz am 19. März verkünden muss, dass die Oberammergauer Passionsspiele auf 2022 verschoben werden. Und jetzt? Schockstarre im oberbayerischen Bergdorf?

Für die Darsteller bricht nicht nur ein prägender Lebensinhalt weg, sondern für viele auch der Broterwerb. Die Passionsspiele sind nicht nur eine Herzensangelegenheit, sondern auch ein riesiger Wirtschaftsfaktor im Ort. Gastronomen und Hoteliers stehen erst einmal vor dem Nichts, die Souvenirs mit dem Aufdruck "Passionsspiele 2020", die sich schon in Schachteln stapeln, sind wertlos geworden.

Was kann jetzt dennoch entstehen aus der Untergangsstimmung heraus?

Redaktion: Andrea Kammhuber