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alpha-Thema: „Unser täglich Brot“ Hausgebackenes Brot

Mittwoch, 11.05.2016
21:00 bis 21:45 Uhr

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  • Video bereits in der Mediathek verfügbar

ARD alpha
2009

"Unser täglich Brot gib uns heute", so heißt es schon im Vaterunser. Früher galt das lebenserhaltende Brot als heilig und kein Krümel durfte weggeworfen werden.
Heute werden 60 Prozent aller Brote in Großbäckereien gebacken. Schnell gemacht und leichtsinnig weggeworfen ist Brot heute fast nichts mehr wert.

Aber es gibt immer mehr Menschen in Bayern, die wieder Wert legen auf ein selbst gemachtes Brot. Ob im Elektroofen, Holz- und Dorfbacköfen gebacken - das eigene Brot erfüllt die "Eigenbrötler" mit Stolz. So auch die zehn Brotbackfrauen in Sünzhausen in der Holledau. Jeden Mittwoch wird ihr "Dorfbackofen" angeheizt und rund 50 Laiber für den Eigenbedarf gebacken. Und die Dorffrauen haben jetzt nicht nur ein wohlschmeckendes Brot, das ihre Familienmitglieder schätzen - nein, durch das Brotbacken haben sie einen wichtigen sozialen Treffpunkt gewonnen.

Hans Maurer, der einzige professionelle Holzbackofenbauer Bayerns, ist gefragt in ganz Bayern. Seine Öfen findet man überall vom Bayerischen Wald bis Oberfranken. Aber jeden Freitag nimmt der viel beschäftige Handwerker sich Urlaub: Dann backt er mit Frau Anni zuHause in Kasparzell/Viechtach sein legendäres Roggenbrot. Dieser Termin ist ihm heilig und - wie er sagt - Ehe erhaltend.

Der Film stellt noch weitere "Eigenbrötler" vor, z. B. die "Brotbäuerin" Roswitha Huber aus Rauris/Hohe Tauern, die Kinder wieder lehrt, ihr eigenes Brot zu backen. Oder die Bäckerinnen des Erhardi-Brotes aus Frauenberg bei Landshut, das jedes Jahr am 8. Januar in der Kirche geweiht wird.

Eine große Hexerei ist die Brotbackkunst nicht. Aber Mut zum Selbermachen gehört dazu und Respekt - vor einem der wichtigsten Nahrungsmittel der letzten Jahrtausende.

Redaktion: Frida Buck