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42 - Die Antwort auf fast alles Werden wir aufs Wasser ziehen?

Model eines autarken Einfamilien-Hausboots für die offene See, die die Besiedelung der Ozeane ermöglichen sollen. | Bild: NDR/Waterstudio NL

Dienstag, 16.05.2023
18:15 bis 18:45 Uhr

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2022

Schreitet der Klimawandel ungebremst voran, werden die Meere bis zum Ende des Jahrhunderts um bis zu 20 Millimeter pro Jahr ansteigen. Nicht nur Inselstaaten wie die Republik Fidschi oder Vanuatu sind bedroht, sondern auch Länder wie Bangladesch oder Städte wie New York, Mumbai oder Shanghai. Wir seien "nahe am berühmten Zwölf-Uhr-Schlag", so Heiner Haaß, Stadtplaner und Professor für Architektur an der Hochschule Anhalt. Die Lösung: das Bauen auf dem Wasser.

Auch die UN hat sich des Themas angenommen: Bei einem Treffen von 70 Experten und Expertinnen 2019 in New York schlug der dänische Stararchitekt Bjarke Ingels den Plan der Oceanix City vor - einer Schwimmstadt für mehr als 10.000 Menschen. Und im März 2021 gab die Regierung der Malediven die Zusammenarbeit mit dem niederländischen Wasserbau-Pionier Koen Olthuis bekannt: In einer 200 Hektar umfassenden Lagune soll die bisher wohl größte schwimmende Struktur weltweit entstehen. Das Rennen um die erste Floating City der Erde läuft also schon. Zeitgleich geht eine Gruppe von Begeisterten auf Panama eigene Wege. Dort tüfteln die Ocean Builders an ihren sogenannten SeaPods - autarken Einfamilienhäusern für die offene See. Sie sollen das Seasteading ermöglichen, den Traum davon, die Meere so zu besiedeln, "wie der Wilde Westen im Prinzip besiedelt wurde", so Ocean Builder Rüdiger Koch. Das könne von Dörfern bis hin zu Staaten auf den Weltmeeren reichen. Wird Kevin Costners "Waterworld" also bald schon Wirklichkeit? Ist der drohende Untergang ein Neuanfang – der Beginn des aquatischen Zeitalters?

Redaktion: Andrea Mirbeth