Zeit und Ewigkeit Gedanken zur Karwoche mit Abt Hermann Josef Kugler OPraem
Dass Wolken nicht nur am Himmel aufziehen, sondern sich auch über den Alltag legen, kann von einem auf den anderen Moment passieren. Diese Erfahrung machen viele. Was trägt in den Dunkelheiten des Lebens? Danach fragt der Windberger Abt Hermann Josef Kugler OPraem zu Beginn der Karwoche und zeigt Wege der Hoffnung auf.
Die Erfahrung, dass Stimmungen auf einmal kippen können und seelische und körperliche Zusammenbrüche alle Farben aus dem Leben nehmen, kennt der Prämonstratenserabt nur zu gut. Karfreitage bleiben niemandem erspart.
Wenn Christen in der Karwoche auf Ostern zugehen, weichen sie solchen dunklen Momenten des Lebens nicht aus. Vielmehr begeben sie sich bewusst auf einen Weg, der mitten durch das Dunkel hindurch ins Licht führt.
Starkes Zeichen der Hoffnung
Im Dom von Cefalù an der Nordküste Siziliens findet Abt Hermann Josef ein starkes Zeichen, das dieser österlichen Hoffnung ein Gesicht gibt: Das Apsismosaik des Christus Pantokrator, des Christus als Weltenherrscher, vermittelt hier seit Jahrhunderten die Zuversicht, dass Gott die Welt nicht dem Bösen überlässt, dass am Ende nicht der Tod, sondern das Leben steht.
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Abt Hermann Josef Kugler OPraem
Hermann Josef Kugler ist Abt der Prämonstratenserklöster Windberg in Niederbayern und Roggenburg in Schwaben. In diesem Amt folgte er 2003 mit erst 37 Jahren Thomas Handgrätinger nach, der kurz zuvor zum Generalabt des weltweit vertretenen Ordens mit Sitz in Rom gewählt worden war. Als Administrator steht Abt Hermann Josef seit 2006 außerdem der Abtei Speinshart in der Oberpfalz vor.
Abt Hermann Josef Kugler OPraem
Im schwäbischen Lauingen geboren, trat er nach dem Abitur 1985 in die Prämonstratenserabtei Windberg ein. Nach dem Studium der Theologie und Philosophie in Eichstätt und Augsburg und der Priesterweihe 1992 in Windberg wirkte Kugler zunächst vier Jahre als Benefiziumsvikar, dann sieben Jahre als Pfarradministrator in Weißenhorn.
Pfarr- und Klosterkirche Windberg
Von 1998 bis zu seiner Abtswahl war er außerdem Dekan von Neu-Ulm und von Juli bis November 2003 Regionaldekan der Region Neu-Ulm. Von 2010 bis 2018 war Abt Hermann Josef Vorsitzender der Deutschen Ordensobernkonferenz, von 2011 bis 2019 Prior der bayerischen Ordensprovinz des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem.
Kontakt:
Abt Hermann Josef Kugler
Prämonstratenser-Abtei Windberg
Pfarrplatz 22
94336 Windberg
www.kloster-windberg.de
Zum Drehort - Der Dom von Cefalù
Cefalú mit Dom
Schon von weitem sichtbar liegt die alte Fischerstadt Cefalù im Schatten eines mächtigen Felsmassivs an der Nordküste Siziliens. Ihr Wahrzeichen ist der dem Heiligsten Erlöser geweihte Dom Santissimo Salvatore. Das monumentale Bauwerk gehört zu den herausragendsten Zeugnissen normannischer Architektur.
Dom von Cefalú mit Kreuzgang
Einer frommen Legende zufolge ließ Roger II. den Normannendom ab 1131 zum Dank für seine wundersame Rettung aus schwerer Seenot errichten. Ursprünglich hatte er die Kathedrale auch zur Grablege seiner Dynastie bestimmt. Da der Bau aber bei seinem Tod 1154 noch nicht fertig war, fand Roger II. seine letzte Ruhestätte in Palermo.
Monumentale Zwillingstürme prägen das Äußere der dreischiffigen Säulenbasilika. Prächtige Mosaiken schmücken den Chor im Inneren. In der Apsis thront Christus als Weltenherrscher auf goldenem Grund. In dem Buch, das er in der linken Hand hält, steht ein Text aus dem Johannes-Evangelium: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben."