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Zeit und Ewigkeit Gedanken zur Fastenzeit mit Abt Johannes Eckert OSB

Stand: 17.03.2022 | Archiv

Zeit und Ewigkeit - Gedanken zur Fastenzeit mit Abt Johannes Eckert OSB in der Judäische Wüste  | Bild: BR

Weniger Stress und mehr Lebensfreude – das wünschen sich viele. Wie heilsam es sein kann, im Alltag innezuhalten und Achtsamkeit einzuüben, zeigt Abt Johannes Eckert OSB bei einer Wanderung in der Judäischen Wüste.

Achtsamkeit ist mehr als ein gesellschaftlicher Trend. In der Fastenzeit zwischen Aschermittwoch und Ostern schärfen Christen auf der ganzen Welt 40 Tage lang ihre Sinne und lenken Augen, Ohren und Herz auf ihre Worte, Handlungen und Gewohnheiten.

Heilsame Zeiten

Für den Abt der Benediktinerabtei Sankt Bonifaz in München und Andechs beinhalten diese Tage Impulse wie einen achtsamen Umgang mit sich selbst, einen bewussteren Blick auf die eigenen Worte und Taten, mehr Empathie für die Mitmenschen und ein offenes Ohr für die leisen Töne, die Gott in den Alltag einspielt. Abt Johannes teilt die Erfahrung, die Menschen machen, die sich in die Wüste zurückziehen. Für sie sind Fastenzeiten kostbare und heilsame Zeiten, in denen so manches wieder gesund werden kann.

Aber es sind nicht unbedingt einfache Zeiten. Denn wer seine Aufmerksamkeit schult, wird auch Dinge entdecken, die ihm unangenehm sind. Die menschliche Seele spürt, dass da etwas mit ihr geschieht, dass Achtsamsein einhergeht mit Reinigung.

Neuer Blick auf die Welt

Sie spürt aber auch, dass das notwendig ist, um wieder klarer zu erkennen, wie die Welt von Gott her gedacht ist.

Weitere Informationen:

Manuskript (deutsche Fassung) Format: PDF Größe: 326,09 KB

Abt Johannes Eckert OSB

Als Nachfolger von Abt Odilo Lechner wurde Pater Johannes Eckert 2003 zum achten Abt der Benediktinerabtei Sankt Bonifaz und zum 33. Abt in Andechs gewählt und im Februar 2015 für weitere zwölf Jahre in diesem Amt bestätigt.

In Mosbach im Neckar-Odenwald-Kreis geboren und aufgewachsen, absolvierte er nach dem Abitur seinen Zivildienst im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vincenz von Paul in Ruhpolding und studierte anschließend in München Katholische Theologie mit den Schwerpunkten Religionspädagogik und Sozialethik. 

Durch Praktika bei BMW in München erwarb Eckert zusätzliche Qualifikationen im Bereich Bildungsmanagement. 1993 trat er in die Abtei Sankt Bonifaz ein. Seit 1995 begleitete er Exerzitien für Manager in Andechs und beriet Unternehmen im Bereich Ethikmanagement. 

Mit einer pastoraltheologischen Arbeit, die einen Vergleich zwischen der Unternehmenskultur der BMW AG und der benediktinischen Spiritualität unternimmt, wurde Johannes Eckert 1999 zum Doktor der Theologie promoviert. 

Nach der Priesterweihe 2000 war er zunächst als Kaplan, dann als Pfarrer Seelsorger der vom Kloster Andechs betreuten Pfarreien in Erling und Machtlfing.

Benediktinerabtei Sankt Bonifaz in München

Kontakt:

Benediktinerabtei Sankt Bonifaz
Karlstraße 34
80333 München
www.sankt-bonifaz.de

Der Orden

Die Benediktiner sind ein kontemplativ ausgerichteter Orden. Die Mönche leben nach der fast 1500 Jahre alten Regel des heiligen Benedikt von Nursia. Die Leitlinien, die der als Vater des abendländischen Mönchtums geltende Heilige darin zu Beginn des 6. Jahrhunderts für die Mönche seines Klosters Monte Cassino in Italien formulierte, basieren auf älteren Klosterregeln des Ostens und des Westens und bilden den Rahmen für ein geistliches Leben in der Nachfolge Jesu in der klösterlichen Gemeinschaft.

Grundlegend dafür sind Gebet, Arbeit und geistliche Lesungen. Die Benediktsregel breitete sich in ganz Europa aus und prägte die abendländische Kultur des Mittelalters maßgeblich. Die Benediktinerabtei Sankt Bonifaz in München gehört der Bayerischen Benediktinerkongregation an. Ein Teil des Konvents lebt in Andechs, dem ältesten Wallfahrtsort Bayerns und Wirtschaftsgut der Abtei.

Der Drehort

Die Judäische Wüste

Unmittelbar südöstlich von Jerusalem und Hebron beginnt die Judäische Wüste, eine Fels- und Steinwüste von bizarrer Schönheit. Sie erstreckt sich über einen Höhenunterschied von 1.200 Metern bis hinunter zum Jordangraben, an den Rand des Toten Meeres, und im Süden bis zur Negevwüste.

Markante Gebirgszüge mit steilen Felswänden und Wadis, aber auch sanfte Dünen prägen die einzigartige Hügellandschaft, in der nomadische Beduinenstämme mit ihren Tieren leben.

Politisch gehört die nur 25 Kilometer breite Judäische Wüste überwiegend zum Westjordanland. Nur ein kleiner Teil im Südosten, am Toten Meer, ist israelisch.


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