BR Fernsehen - Vor Ort - Die Reportage


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Sendung vom 19.10.2015 Augsburg - der ärmste Ort in Bayern?

Das Reportageformat „Ausgerechnet“ geht den Gründen für die schwierige finanzielle Lage vieler Augsburger nach und findet dabei Menschen, deren Schicksal weit mehr als nur einen nüchternen Blick auf statistische Zahlen offenbart.

Stand: 19.10.2015

BR-Reporterin Vera Cornette unterwegs für "ausgerechnet" | Bild: BR

Augsburg ist als Fuggerstadt berühmt - aber heute ist von dem sagenhaften Reichtum früherer Zeiten nicht mehr viel zu spüren. Gemessen am durchschnittlichen verfügbaren Haushaltseinkommen ist Augsburg unter allen kreisfreien Städten und Landkreisen der ärmste Ort in Bayern. 2012 lag dieses Einkommen je Einwohner bei 18.938 Euro im Jahr, etwa 1578 Euro netto im Monat. Zum Vergleich: Das höchste Einkommen im Landkreis Starnberg lag bei 33.337 Euro, bayernweit belief sich der Durchschnitt auf 22.767 Euro.

Augsburg leidet noch immer unter den Folgen des Niedergangs der Textilwirtschaft in den 1980ern, infolge dessen viele Menschen ihre Arbeit verloren haben. Die Arbeitslosen von damals sind mittlerweile die Rentner von heute – oft mit sehr geringen Einkommen.

Zudem hat Augsburg mit 42 Prozent eine hohe Quote an Einwohnern mit Migrationshintergrund – viele von ihnen Nachkommen ehemaliger Gastarbeiter. Finanzielle Notlagen sind unter diesem Bevölkerungsteil besonders häufig.

Verschärft wird die Situation zusätzlich dadurch, dass Augsburg zum Großraum München zählt, was die Mieten steigen lässt.

Autor: Johanna Kempter
Redaktion: Dieter Lehner


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