BR Fernsehen - Sonntags-Stammtisch


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Journalist Nikolaus Blome

Er ist einer der profiliertesten deutschen Politikjournalisten und liebt die Konfrontation. Die „Welt“, die „BILD“-Zeitung und der „Spiegel“ sind nur einige Stationen des jetzigen Politikchefs der RTL-Mediengruppe.

Stand: 10.11.2023 10:30 Uhr

portrait | Bild: picture-alliance/dpa

Die journalistische Ader wurde Nikolaus Blome in die Wiege gelegt. Sein Vater Hermann Blome war unter anderem der erste Büroleiter des „Spiegel“ in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn. Schon als Jugendlicher war für den Sohn klar, dass es ihn einmal in die Medien verschlagen würde. Nach dem Studium der Geschichte, Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaft in Bonn und Paris war ein Praktikum bei der „Rheinischen Post“ der Einstieg in die Branche.

Karriere im Springer-Verlag

Nach seinem Abschluss an der renommierten Henri-Nannen-Journalistenschule und einigen Jahren als Brüssel-Korrespondent für diverse Zeitungen stieg er 1997 beim Springer-Verlag ein. Dort war er unter anderem stellvertretender Chefredakteur der „Welt“ und der „BILD-Zeitung“. 2013 wurde er stellvertretender Chefredakteur des „Spiegel” und übernahm die Leitung des Hauptstadtbüros. Zwei Jahre später wechselte er zurück zur „Bild”-Zeitung, wo er erneut stellvertretender Chefredakteur und zusätzlich Ressortleiter Politik wurde.

Medien als „Übersetzungsanstalt“

Seit drei Jahren ist der 60-Jährige nun Ressortleiter „Politik und Wirtschaft“ bei RTL+ und ntv. Blome sieht die Medien als „Übersetzungsanstalt“ zwischen Politik und Bürgerinnen und Bürger.

"Ganz egal in welchem Medium wir arbeiten, haben wir natürlich zu den Dingen, die wir hoffentlich nach guter Recherche durchschaut und verstanden haben, am Ende auch eine Meinung."

(machtwas.de, 27.06.23)

Klare Kante zeigen

Mit seiner Meinung hält der Politikjournalist auch im Podcast mit Verleger Jakob Augstein nicht hinter dem Berg. Seit mehr als zehn Jahren liefern sich die beiden ein Wortgefecht über das politische Thema der Woche - bis 2020 auf „Phoenix“ und seit diesem August auf RTL+. Auch in seiner Online-Kolumne „Jetzt erst recht(s)“ beim Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ redet Nikolaus Blome Klartext, zum Beispiel in der aktuellen Migrationsdebatte.

"Ich würde sagen: „Es muss rasch etwas passieren. Es muss sichtbar sein. Die Geduld der Mehrheit ist die wichtigste politische Währung."

(Kommentar im Spiegel, 09.10.23)

Kampf gegen Antisemitismus

Auch die Solidaritätsbekundungen Deutschlands mit Israel gehen ihm nicht weit genug. Er vermisst beispielsweise ein härteres Vorgehen der Bundesregierung gegen Antisemitismus.

"Judenhass ist keine Meinung. Ein islamistischer Gottesstaat ist kein politisches Ziel. Es reicht. Klimakleber werden inzwischen härter angefasst als Antisemiten."

(ntv, 07.11.23)


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