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50 Jahre Beatlemania Regensburger Bands der 60er

Das Beatles Konzert im Münchner Zirkus Krone 1966 markierte den Höhepunkt der Beat-Begeisterung in Bayern. Zu dieser Zeit sprossen die Bands nur so aus den Boden - auch in Regensburg. Mittendrin: Franz Herrmann und seine "Dick Herman Group".

Stand: 07.04.2016 | Archiv

Franz Herrmann hat dieses Stück Zeitgeschichte seiner Heimatstadt miterlebt und ein Buch darüber geschrieben.

"Die Beatles waren eigentlich eine Initialzündung, das war solch ein Erlebnis, dass wir gesagt haben, so etwas wollen wir auch machen!"

Franz Herrmann, ehemaliger Beatmusiker und Autor

Franz Herrmann, einst Regensburger Domspatz, war Sänger und Gitarrist der "Dick Herman Group", eine von rund 100 einheimischen Beatbands, die sich in und um Regensburg das Mikrofon in die Hand gaben. Andere hießen "The Hot Dogs", "The Robbers" oder "The  Beathovens".

Eigenkompositionen waren eher selten. Um Erfolg zu haben, mussten immer die neuesten Hits der Beatles, der Rolling Stones, der Kinks oder anderer Idole gespielt werden. Die meisten Bands hatten eine große Fangemeinde im Schlepptau, die den Musikern von Auftritt zu Auftritt folgten – sehr zur Freude der Wirte, deren Lokale so immer voll waren.

"Regensburg war was Livemusik mit Amateurbands betrifft in den 60er und 70er-Jahren eine Hochburg."

Franz Herrmann, ehemaliger Beatmusiker und Autor

Beatschuppen wie das "Jesuiten" oder die "Seidenplantage" entstanden in und um Regensburg zu Dutzenden. Oft waren es ehemalige Cafés, die in ihre eh schon engen Räume noch ein Bandpodium und eine Tanzfläche zwängten.

Zu den Besuchern gehörten auch Ordnungshüter, welche per Phonmessgerät die Lautstärke der Bands ermittelten und gegebenenfalls auch Auftrittsverbote aussprachen. Ebenso waren Razzien an der Tagesordnung, um das damals noch sehr strenge Jugendschutzgesetz durchzusetzen. In Scharen versuchten dann die Minderjährigen aus den Tanzlokalen zu fliehen - immer wieder ein Spektakel.


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