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A Hund is a scho! Der Sprüchesammler Johann Rottmeir

Der bairische Dialekt sollte unter Artenschutz gestellt werden – findet Johann Rottmeir. Und so sammelt der ehemalige Finanzbeamte Sprüche, Lebensweisheiten und Redewendungen, bevor sie komplett vergessen werden.

Stand: 23.03.2019 | Archiv

Der bairische Dialekt zeichnet sich nicht nur durch die eigene Aussprache des Deutschen aus. Viele Wörter existieren überhaupt nur im Bairischen und sind im Hochdeutschen vollkommen unbekannt. So ist es auch mit dem Wörtchen "fei". Dazu kommt aber noch eine gewaltige Anzahl von durchaus hintersinnigen Sprüchen, Redewendungen und speziellen Formulierungen, die das Bairische erst zu dem machen, was es ist. Sie zeugen von Humor und spiegeln die bayerische Mentalität.

Host mi?

Es gibt gscheite und gscherte Sprüche in Bayern, wie beispielsweise: "Was Du Dir daheiratst, des brauchst Dir ned erarbeiten!" Und meistens bereichern sie die Sprache mit bildhaften Vergleichen. Einige der bekanntesten: "Des is a gmahde Wiesn!", "I zeig dir glei, wo da Bartl an Most holt!", "Do hat der Zimmamo s Loch nausgmacht.", "I bin fei ned dei Breznsoiza!" oder "Mir san fei net auf der Brennsuppn dahergschwumma!". Auch schön: der berühmt-berüchtigte "Oachkatzlschwoaf", "Schwoamas owi", "Potschamperl", "Zwidawurzn", "Verklaghaferl" und "Aus, Äpfe, Amen!"

Vor dem Vergessen bewahren

Johann Rottmeir

Johann Rottmeir hat mehr als 1.000 bairische Sprüche und Redewendungen zusammengetragen, an die er sich meist noch aus seiner Kindheit erinnern kann - sicherheitshalber gleich mit Übersetzungen und Erläuterungen zu ihrer Herkunft. "A Hund bist fei scho. Bairische Sinnsprüche, Redensarten und Lebensweisheiten" heißt das Buch, das von ihm im Volk Verlag erschienen ist.


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