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quer komplett Ganze Sendung und Kommentare vom 18.04.2024

Aus’kifft is // Borkenkäfer vs. Naturschutz // Strom(ver)zähler // Wirkt Bayerns Kampfhund-Gesetz? -- u. v. m. in dieser quer-Sendung:

Stand: 17.04.2024

Aus’kifft is: Cannabisverbot auf Volksfesten

In Bayern hat die Volksfestsaison begonnen, und es scheint alles wie immer: Massenhaft Alkohol und deftiges Essen, gute Stimmung und Musik. Doch etwas ist anders: Die aktuellen Volksfeste sind die ersten, seit die Ampel in Berlin den Genuss von Cannabis freigegeben hat. Doch die Ampel hat in ihrem Cannabis-Gesetz nicht klar geregelt, ob neben Bierzelten, Autoscootern und Achterbahnen gekifft werden darf. Für die Staatsregierung gab es also dringenden Nachbesserungsbedarf, und so wurde entschieden: In Biergärten und auf Volksfesten ist Kiffen verboten. Problem gelöst? Manchen gehen die vielen Verbote inzwischen zu weit.

Ewig nagts am Nationalpark: Borkenkäfer vs. Naturschutz

Weil die vergangenen Wochen so warm waren, ist der Erzfeind aller Fichtenwaldbesitzer dieses Jahr schon da: Der Borkenkäfer. Am Rand des Nationalparks Bayerischer Wald leiden die Waldbauern enorm unterm Borkenkäfer. Sie glauben, ihre Probleme werden dadurch verschärft, dass im Nationalpark der Borkenkäfer nicht bekämpft wird. Wissenschaftlich ist das nicht belegt, im Gegenteil: als der Borkenkäfer in den 90ern weite Teile des Nationalparkwaldes am Lusen vernichtete, entschieden Park und Staatsregierung nicht in die Natur einzugreifen – heute ist dort ein gesunder und artenreicher Wald. Doch nun hat der Nationalpark vorgeschlagen, zwei Flächen aus der Schutzzone zu entfernen, um dort den Borkenkäfer zu bekämpfen und den Waldbauern zu helfen. Eine gute Idee, findet der Bayerische Wirtschaftsminister. Ein Dammbruch, befürchten Naturschützer. Und der Umweltminister? Rudert jetzt zurück.

Strom(ver)zähler - Überhöhte Rechnung durch defektes Gerät?

Professor Lachenmayr aus Weyarn ist baff, als er seine Stromrechnung bekommt: Statt der üblichen 2100 kWh soll er von September bis Dezember plötzlich 11.000 kWh verbraucht haben. Das kann nicht sein, sagt er, aber sein neuer digitaler Stromzähler hat das so ermittelt. Möglicherweise ist er defekt? Viele der Baureihe dieses Gerätes machen tatsächlich Probleme: Regelmäßig geht ihr Display kaputt. Ob das Gerät auch falsch misst, ist bisher nicht bekannt. Die Bayernwerke reagieren, sie tauschen den Zähler aus. Doch für Herr Lachenmayr ist die Sache damit nicht erledigt, denn den über Monate gemessenen Mehrverbrauch soll er trotzdem bezahlen. Wer bekommt recht? Herr Lachenmayr oder sein Stromzähler?

Gute Hunde, böse Hunde: Wirkt Bayerns Kampfhund-Gesetz?

Jerry, ein Mischlingshund aus Meitingen, erholt sich nur langsam. Am Ostermontag wurde er angefallen, beinahe totgebissen. Angetan hat ihm das ein Kangal, ein türkischer Hirtenhund. Auch Menschen wurden in Bayern schon von Kangals attackiert. Die Rasse ist in Hessen und Hamburg als „vermutlich gefährlich“ gelistet, dort darf man die Hunde nicht ohne Wesenstest und eine spezielle Erlaubnis halten. Und in Bayern? Eigentlich sind die Hundegesetze hier besonders strikt. Kein anderes Bundesland hat strengere Kampfhundeauflagen. Also müsse man Kangals einfach auch listen? So simpel ist das nicht, sagen Experten. Denn die besonders strengen Auflagen bewirken womöglich das Gegenteil. Aufgrund zu strenger Regeln würden Listenhunde illegal gehalten und damit oft gar nicht kontrolliert.

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Diese und weitere Themen in der quer-Sendung vom 18.04.2024. Kommentieren Sie hier oder in den sozialen Medien.


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Streamer, Dienstag, 23.April 2024, 14:12 Uhr

27. Infos zur Verbrauchendenzentrale und BGH Urteil

Das Thema fehlerhafte Stromzähler ist nicht neu. Im Urteil des BGH (Urt. v. 07.02.2017, Az. VIII ZR 148/17) wurde die Beweis- und Darlegungspflicht des Energieversorgers ausgeführt. Ein Ehepaar machte vom vorläufigen Zahlungsverweigerungsrecht aus § 17 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 Stromgrundversorgungsverordnung (StromGVV) Gebrauch, da ein zehnmal höherer Stromverbrauch in Rechnung gestellt wurde. Die Begutachtung des Versorgers ergab keine Mängel, die den fraglichen Zähler allerdings danach entsorgt haben.
Die niederländischen Forscher (Uni Twente) kamen bei den Smartmeter Fehlmessungen zu dem Ergebnis, dass Zähler mit einer sog. "Rogowskispule" einen bis zu 582% höheren Verbrauch anzeigten, die mit Hall-Sensorwandlern ein bis zu 46% niedrigeres Ergebnis lieferten. Am genauesten sind Messungen mit der Shunt-Technologie, die unempfindlich gegen Oberwellen der Phasenanschnittssteuerung sind, wie sie bei dimmbaren LEDs / CFL vorkommen können.
Verbrauchendezentralen wiesen bereits darauf hin.

Streamer, Dienstag, 23.April 2024, 02:04 Uhr

26. Infos zu Fehlmessungen bis zu 587 %

Niederländische Forscher fanden mehrere Ursachen heraus:

Die Elektronik von dimmbaren LED- und Schaltnetzteilen seien ursächlich. Dieser Kommentar wurde von der BR-Redaktion entsprechend unseren
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Das alte Depp:in, Sonntag, 21.April 2024, 20:59 Uhr

25. Eigentlich OT, aber …

inspiriert duch das gerade laufende „Wilde Tierkinder“ ist mir aufgefallen, daß es aus irgend welchen seltsamen Gründen keine „schweigende Mehrheit“ gibt, die sich das Recht auf Wildschweinschäden zurückerobern will! Aber denen wird geholfen werden: Wölfe abschießen, dann haben Schwarkittel wieder keine sonstigen Feinde mehr und kümmern sich gerne …!

Waldi, Sonntag, 21.April 2024, 12:39 Uhr

24. Nikotin und Alkohol top. Andere Drogen schlimm. M'kay.

Söder trinkt oft Bier, um nicht zu sagen gewohnheitsmäßig, wenn nicht sogar täglich. Alles das sind Abstufungen des Alkoholimus. Ich kenne keinen aggressiven Kiffer, nur aggressive Alkis. Söder ist da ganz vorne mit seinem Rumgeschreie. Die Verbotspartei sollte mal ihren Drogenkonsum einschränken. Wie schützt man denn bitte Kinder, wenn besoffene Tabakraucher sich prügeln, überall hinpissen und hinkotzen aber Knasterraucher draußen bleiben müssen? Säufer verbieten eine Droge ... ein Beispiel typischer deutscher Politik ... Hauptsache das Fähnchen immer in den Wind drehen.

  • Antwort von Das alte Depp:in, Sonntag, 21.April, 19:41 Uhr

    Wenn ich mich gerade richtig erinnere, war es der Hirschhausen, der im Zusammenhang mit einem Selbstverusch gezeigt hat, daß in der Auflistung von Rauschgiften nicht zuletzt Zucker fehlt! — War da etwa „letztens“ auch was, eine Empörung der Dealer?

  • Antwort von Bruno Schillinger-Safob, Sonntag, 21.April, 21:22 Uhr

    @Waldi
    ...Ich kenne keinen aggressiven Kiffer...

    Gratulation - wir hatten vor 2 Jahren mit solchen Menschen zu tun - es war erschreckend wie deren Gemütszustand wechselte, von belämmert/wehleidig bis zu aggressiv im Wechsel von Sekunden - dazu fehlten alle Manieren/Umgangsformen einfach nur "hier bin ich" und die geistige Aufnahmefähigkeit war im negativen Bereich.
    Wir fragen uns immer noch, wie das zeug ab 18 freigegeben werden kann, während u.a. Lauterbach auch davon sprach das das Gehirn sich bis 25 weiter entwickelt und das Zeug das Hirn (zer)stört.
    PS Bevor ich an diese rage gehe, löse ich die Quadratur des Kreises und sorge für Weltfrieden :-)

  • Antwort von Paul, Montag, 22.April, 11:22 Uhr

    Sie werden weder Kinder noch Erwachsene davor schützen können, bei den Angebot was auf dem Markt ist, von der Natur gewachsen. Cannabis mit Alkohol bringen den Menschen unangenehme Nebenwirkungen. Bei legalem Cannabis, wäre ein Volksentscheid (wie bei Raucher) gut gewesen. Es wäre mit Sicherheit ein NEIN gekommen. Die Welt konsumiert Alkohol? Für was wachsen Trauben, der Hopfen? Bei Verbot würde Wirtschaft, Gastronomie, die Weinbauern pleite machen u.v.a. Nicht alle sind Alkohol- Säufer, auf die Menge kommt es darauf an. Was wäre ein Volksfest ohne Bier? Würden Sie wollen, dass man uns alles verbietet, diktatorisch? Wenn man sich volllaufen lässt, Cannabis konsumiert, der hat ein Problem, nicht derjenige der mit Vernunft lebt. Leben und leben lassen, nicht den Finger auf andere zeigen und selbst meinen, wie gesund man selbst das Leben lebt, ist halt mal demokratisch. Ich bin gegen Drogen, gegen Vollrausch bei Alkohol. Jeder ist für sein eigenes Schicksal aber selbst verantwortlich“.

Paul, Samstag, 20.April 2024, 20:07 Uhr

23. Aus' kifft is

Was für ein Fleckerl -Cannabisgesetz was angeordnet wurde von der Ampel und von Bayern. Da dürfen die Leute kiffen, da nicht.
Typisch Deutschland Politik, die unausgegoren Gesetze legal auf den Weg bringt. Toxitiert durch Cannabis, nur im privaten Bereich wäre die einfachste Lösung bei diesen durcheinander von Kiffen- Pätzen und Vorschriften. Die größte Aufgabe lässt die Ampel der Polizei über, die für Cannabis -Ordnung sorgen, bestrafen soll? Unterschieden wird bei Menschen ob sie in Norden oder Süden kiffen. Erwartet die Regierung Strafgelder Einnahmen? Ich bin überzeugt, dass Gesetz vernebelt die Bevölkerung schon ohne Cannabis. Wer unter 18 Jahren ist, wie alt ist sein Freund? Wer 18 - 25 Jahre alt ist, dessen Kopf bleibt in Ordnung bei Cannabis- Konsum?
Frei zugänglich sind die meisten Gärten und der Balkon. Wer hat noch einen extra Raum um Cannabis -Zugänglichkeit abzuschließen?