BR Fernsehen - quer


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quer komplett Sendung und Kommentare vom 21.09.2023

Parkplatz statt Parkbank // Extremwetter in Bayern // Teure Tierarztbehandlungen // Schrebergärten sollen Campus weichen // Debatte um deutsches Prostitutionsgesetz -- u. v. m. in dieser quer-Sendung:

Stand: 21.09.2023

Extremwetter in Bayern: Braucht’s jetzt die Pflichtversicherung?

Sturzfluten und Stürme haben dieses Jahr Landstriche und Häuser verwüstet, auch in Bayern. Viele Hausbesitzer waren nicht ausreichend versichert und stehen vor dem Ruin. Versicherungsgesellschaften rechnen zukünftig mit doppelt so hohen Prämien, Häuser im Risikogebiet könnten bald kaum noch versicherbar sein. Denn Extremwetter sind nicht mehr die Ausnahme, sagen Meteorologen, auch im Herbst dürfte es ungewohnt viele Unwetter geben. Eine neue Lage, auf die sich alle einstellen müssen. Wie können sich Menschen absichern gegen Unwetter, die zur Regel werden?

Parkplatz statt Parkbank: Kampf um den öffentlichen Raum

Die Stadt Augsburg sorgt für Überraschungen: Auf einmal stehen begrünte Sitzgelegenheiten auf Parkplätzen. Die „mobilen Klimaoasen“ kommen bei manchen Augsburgern gut an, andere empören sich über wegfallende Parkplätze. Auch in München gibt es Ärger wegen einer verkehrsberuhigten Straße, manche finden den Lärm spielender Kinder störender als den von Autos. Alle wollen Klimaschutz, doch wenn der Autoverkehr eingeschränkt wird, gibt es heftigen Streit. Kein Wunder: Es fehlt ein überzeugendes Konzept mit funktionierendem öffentlichem Nahverkehr.

Teure Tierarztbehandlungen: Das Geschäft mit der Tierliebe

In jedem zweiten Haushalt in Deutschland lebt ein Haustier, und wird es krank, scheuen die Besitzer meist keine Kosten. So haben Kapitalinvestoren und Konzerne Tierarztpraxen als lukrativen Markt entdeckt. Sie kaufen Praxen auf und gestalten sie zu gewinnbringenden Unternehmen um. Hier werden bis zu 15 Prozent höhere Sätze als bei niedergelassenen Tierärzten abgerechnet, befürchten Fachleute. In manchen Fällen werden um ein Vielfaches höhere Rechnungen gestellt und Behandlungen berechnet, die nicht unbedingt sinnvoll und nicht abgesprochen sind.

Senioren verzweifelt: Schrebergärten sollen Campus weichen

In Garmisch-Partenkirchen soll der „Longleif Campus“ entstehen, ein Areal mit Altersforschung und Pflegeheim. Das innovative Projekt treibt die Pächter von 28 Kleingärten zur Verzweiflung. Jahrzehntelang haben sie ihre Gärten gehegt, viele Senioren sind schon über 80 Jahre alt, die Gartenarbeit hält sie gesund. Zwar wurden Ersatzflächen angeboten, doch die liegen unter anderem im Hochwassergebiet. Und einige sind überzeugt, Campus und Kleingärten könnten gut nebeneinander existieren.

• „Bordell Europas“: Debatte um deutsches Prostitutionsgesetz

In Deutschland ist Prostitution legal, vorausgesetzt, die Tätigkeit wird freiwillig und von einer volljährigen Person ausgeübt. Doch das ist mit dem derzeitigen Gesetz nur schwer kontrollierbar. Aus Politik und Verbänden kommen nun Forderungen nach dem sogenannten nordischen Modell – also nach einem Sexkaufverbot. Doch wenn das Geschäft mit dem Sex wieder illegal wäre, könnte das die vielfach ohnehin schon prekäre Lage der Betroffenen womöglich verschlimmern. Was also tun?

Wir freuen uns auf Ihre Kommentare

Diese und weitere Themen in der quer-Sendung vom 21.09.2023. Kommentieren Sie hier oder in den sozialen Medien.


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Jay, Sonntag, 24.September 2023, 09:39 Uhr

17. Lob für ausgewogene Berichterstattung

Vielen Dank für den differenzierten Blick auf die Debatte um ein Sexkaufverbot.

Ich finde extrem bezeichnend, dass Sexarbeitende in Schweden selbst das Modell ablehnen und vor allem auch die deutsche Polizei und sämtliche AGs, die auf das Thema spezialisiert sind (wie die AG Milieu in Hannover) sich gegen das "nordische Modell" aussprechen.

Der Beitrag hilft hoffentlich, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass ein Verbot genau denjenigen schaden würde, die es schützen soll.

Herzlicht,
Jay Stark

T, Freitag, 22.September 2023, 13:51 Uhr

16. Bordell Europas: Mindestalter für Prostituierte auf 25 erhöhen

Hallo,
Die Prostitution verbieten führt leider zT zu einer Verlagerung ins illegale.

Wäre es vielleicht ein Ansatz, daß Prostituierte mindestens 25 Jahre alt sein müssten?

Könnte das nicht besser kontrolliert werden

Und die Frauen können sich bewusster dafür entscheiden?

  • Antwort von Der alte Depp, Samstag, 23.September, 17:10 Uhr

    Dann wird eben, illegal und kaum nachweisbar, „geübt“. Und das dann wahrscheinlich ziemlich direkt mit einem „Übunsleiter“ vor der Türe.

  • Antwort von Jay, Sonntag, 24.September, 09:36 Uhr

    Hallo T,
    danke für Ihren Kommentar! Ich persönlich hatte mir überlegt, bereits mit 18/19 in der Sexarbeit anzufangen und bin sehr froh, dass ich es nicht getan habe. Damals war ich in meiner Persönlichkeit noch nicht gefestigt.

    Ein Mindestalter von 21 halte ich für sehr sinnvoll. Ob es noch höher liegen sollte, ist eine Überlegung wert.

  • Antwort von Lauffeuer, Mittwoch, 27.September, 14:52 Uhr

    Wie naiv kann man sen?!

Ludwig , Freitag, 22.September 2023, 08:59 Uhr

15. Schrebergärten sollen Campus weichen

Die Bürgermeisterin kommt sichtlich in Verlegenheit. Hoffentlich bleiben die Senioren in ihren Schrebergärten standhaft. Ist das ganze Projekt wirklich für die Bürger von Garmisch-P. ? Oder versuchen da einige sich die Taschen voll zu machen?
Ich möchte nicht von einem Roboter gepflegt werden. Der nächste Schritt wäre dann Babypflege durch Roboter damit die Mütter gleich wieder arbeiten können. Grausliche Aussichten!

  • Antwort von Bruno Schillinger-Safob, Freitag, 22.September, 15:40 Uhr

    Die Bürgermeisterin ist gleichzeitig Aufsichtsrätin und damit besteht ein GROSSER Interessenkonflikt gegenüber ihren Behörden. Dazu ist sie gleichzeitig Kanonenfutter, weil Sie ihr Gesicht in die Öffentlichkeit hält und alles vertritt.
    Oder wo ist der "Vorstand des Campus geblieben oder wenigstens der nichtssagende, blubbernde, , nicht zu fassende Fisch genannt "Pressesprecher"?
    Gratulation an diese Firma - mit der Bürgermeisterin als Vertreterin/Aufsichtsvorsitzende habt ihr gut eingekauft und
    WETTE: garantiert auch ganz billig!

Claus D., Freitag, 22.September 2023, 08:18 Uhr

14. Parkplatz statt Parkbank

1.
Was soll man zu Leuten sagen, die bei laufender Kamera ins Mikrofon sagen, dass ihnen Verkehrslärm lieber ist als Kindergeschrei? Da fällt mir nichts mehr ein.
2.
Wenn jemand auf sein Auto nicht verzichten kann/will, muss er auch bereit sein, eine Garage zu kaufen oder zu mieten. Die Stadt kann auch knappen Parkraum am Straßenrand bewirtschaften, z.B. 1 Euro pro Stunde. Es gibt kein Recht auf einen (quasi) kostenlosen Parkplatz auf öffentlichem Grund vor der eigenen Haustür. Aber das geht in die Köpfe mancher Autobesitzer nicht rein. Und bei alten Leuten würde ich deren Fahrtauglichkeit ohnehin anzweifeln; aber solange sie keine Kinder tot gefahren haben, kann man ihnen den Führerschein nicht ...
3.
Wenn Kindergruppen diese eine verkehrsberuhigte Straße stürmen und sich austoben ist das ein Zeichen, dass es viel zu wenig Orte gibt, wo sich Kinder an der frischen Luft austoben können. Also: wir brauchen viel mehr verkehrsberuhigte Straßen - dann verteilen sich die Kinder auch.

  • Antwort von 91541matthias, Freitag, 22.September, 18:58 Uhr

    Zu 2. Soll man als Laternenparker in einer Kleinstadt erst mal x100 Meter laufen, bevor man zur Arbeit fahren kann? Wer würde außer mir so leben wollen?

    Alten Leuten Fahrtauglichkeit überprüfen..Eine Frechheit..schliesslich ist ein Ausdruck von Lebensqualtät, wenn Senioren noch allein zurechtkommen.
    Auch Sie werden mal alt!

  • Antwort von Claus D., Sonntag, 24.September, 19:38 Uhr

    kurze Anmerkung zu 2., letzter Satz:
    wenn man allen ab 80 Jahren den Führerschein wegnehmen würde bzw. deren Fahrerlaubnis automatisch enden würde, wären weniger Autos unterwegs bzw. würden parken. Das heißt, für die Autofahrer unter 80 gäbe es weniger Staus und mehr Parkplätze.
    Nur so ein Gedanke.

Manni, Donnerstag, 21.September 2023, 22:42 Uhr

13. Quer

Giga!