BR Fernsehen - quer


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quer komplett Sendung und Kommentare für den 29.06.2023

Augsburgs wilde Autokorsos // Altstadtwohnung statt Einfamilienhaus // Zu wenig Organspender: Wie politischer Stillstand Leben kostet //Der Klimawandel als Spaßverderber // Kommunen kämpfen um Logistikzentrum-- u. v. m. in dieser quer-Sendung:

Stand: 28.06.2023

My Big Fat Turkish Wedding: Augsburgs wilde Autokorsos

Die Hochzeitssaison bietet für viele Augsburger wenig Grund zur Freude. Denn fast jedes Wochenende ziehen Autokorsos laut hupend durch die Innenstadt. Tradition bei vielen Hochzeiten. Doch gerade so manche türkische Feier laufe, beschweren sich Anwohner, mittlerweile aus dem Ruder: laut knallende Klappenauspuffe, Verkehrskollaps in der Maximilianstraße, und sogar Rauchböller sind schon geflogen. Die Polizei ermittelt wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz. Bleibt die Frage: Wie kann in der Stadt wieder so gefeiert werden, dass sich alle mitfreuen?

Ende der „Donut-Stadt“? Altstadtwohnung statt Einfamilienhaus

Im Stadtkern leerstehende Häuser, geschlossene Geschäfte, kaum Leben auf den Straßen. Das nämlich spielt sich am Stadtrand ab: Einfamilienhäuser mit Doppelgarage, Premiumgrill und Trampolin, dazu Gewerbegebiete mit den üblichen Einzelhandelsketten. Neunburg vorm Wald in der Oberpfalz ist so eine sogenannte „Donut-Stadt“. Doch das soll sich nun ändern. Die Altstadt soll wiederbelebt, historische Wohngebäude saniert und Geschäfte wiedereröffnet werden. Steht Neunburg vorm Wald für eine bayernweite Trendwende, weg vom nur noch schwer zu finanzierenden Eigenheim am Ortsrand, zurück zum Kleinstadtleben?

Zu wenig Organspender: Wie politischer Stillstand Leben kostet

8500 Menschen warten aktuell in Deutschland auf ein Spenderorgan, jeder zehnte Patient, der auf der Warteliste steht, stirbt – und die Zahl der Organspender sinkt weiter. Woran liegt das? In vielen Nachbarländern gilt die Widerspruchslösung: Jeder ist potentiell Organspender, außer er lehnt explizit ab. Der Bundestag entschied sich 2020 dagegen. Bayern startet jetzt eine neue Bundesratsinitiative. Und trotzdem wirken viele Befürworter kleinlaut. Liegt das vielleicht an der großen Angst der Deutschen vor Eingriffen in ihr körperliches Selbstbestimmungsrecht?

Sommer, Sonne, Sorgen: Der Klimawandel als Spaßverderber

Nach dem verregneten Frühling kam er dann ganz plötzlich – der lang ersehnte Sommer: Badespaß, Eiscreme, Sonnenschein – es könnte so schön sein, wären da nicht die immer präsenter werdenden Folgen des Klimawandels. Schwimmen im See? Blaualgen im Wasser! Spaziergang durch die Nachbarschaft? Heuschnupfenalarm! Grillen mit Freunden? Waldbrandgefahr! Radeln durch unberührte Natur? Im Gepäck die eingewanderte Tigermücke! Es scheint, als sei mit Hitze und Trockenheit die Zeit der unbeschwerten Sommerfreude bald vorbei.

Flächenfraß – na und? Kommunen kämpfen um Logistikzentrum

Der Discounter Lidl sucht eine Fläche für ein neues Logistikzentrum. Erst sollte es ins oberfränkische Stadelhofen mit direkter Autobahnanbindung, doch da wehrte sich die Bevölkerung. Jetzt hat sich die benachbarte Stadt Hollfeld darum beworben – und das, obwohl Lidl nicht das bereits erschlossene Gewerbegebiet nutzen, sondern weitere Flächen versiegeln will. Auch in Hollfeld sind viele Anwohner dagegen. Doch im Wettbewerb zwischen den Kommunen um Gewerbesteuer und Arbeitsplätze werden politische Versprechen, weniger Fläche zu verbrauchen, schnell gebrochen.

Wir freuen uns auf Ihre Kommentare

Diese und weitere Themen in der quer-Sendung vom 29.06.2023. Kommentieren Sie hier oder in den sozialen Medien.


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Siggi, Dienstag, 04.Juli 2023, 16:03 Uhr

33.

Der Iran will den Oberlehrer bei den französischen Demonstrationen spielen. Die Putinsprechwahrnehmung nimmt seltsame Züge an.
Die Franzosen dürfen freiwillig demonstrieren - im Iran werden sie dem entgegen totgeprügelt, weil sie eben nicht demonstrieren dürfen.

Aber im Namen der Religion kriegt man den Unterschied wohl nicht gebacken.

  • Antwort von Reiner, Dienstag, 04.Juli, 18:04 Uhr

    Hatte ich auch gelesen. Die Religionsführer hätten nur noch auf die "Würde des Menschen ist unantastbar" hinweisen müssen. Iran-Comedy, leider gar nicht lustig. Allah ist sicher das Lachen vergangen.

  • Antwort von Der alte Depp, Mittwoch, 05.Juli, 18:29 Uhr

    Religion war und ist, spätestens als Kirche (oder vergleichbare Institution) vor allem eines: ein Instrument, ja eine Waffe der Politik.
    Und: „Don Camilo“ findet man fast so selten wie „Lord Vetinari“. Dabei hätte sogar ich diese beiden, solche, eher gerne in meiner Nähe.

Bruno Schillinger-Safob, Montag, 03.Juli 2023, 20:33 Uhr

32. Ergänzung Traktorführerschein

Frischer Artikel dazu - interessant ist, das hier erwähnt wird, das die Altersgruppe gar nicht in der Studie drin ist. Man muss ALLES hinterfragen was Experten verzapfen

„Völlig falscher Ansatz“: Alte Traktor-Tradition in Gefahr? Landwirte und Fahrlehrer gespalten
....Fahrschullehrer Schorsch Meier aus Wolfratshausen hingegen sieht „einen völlig falschen Ansatz“ in der Diskussion. „Natürlich gibt es Unfälle mit Traktoren, doch das hat nichts mit dem Alter zu tun.“ Denn Meier weiß: Aufgeschlüsselte Unfallzahlen für die Gruppe der 16- bis 18-Jährigen gibt die Studie der Versicherungswirtschaft nicht her. Viele seiner jungen Schützlinge seien zuverlässigere Fahrer, betont Meier, „als Ältere, die sagen: Mir ist bisher eh’ nichts passiert.“....
MERKUR - Link für Redaktion - alle anderen Dr. Google fragen
https://www.merkur.de/lokales/wolfratshausen/wolfratshausen-ort29708/traktorfuehrerschein-16-diskussion-erlaubt-landwirtschaft-versicherungswirtschaft-diskussion-bayern-92379445.html

Francoise, Montag, 03.Juli 2023, 13:51 Uhr

31. Gewalt in Frankreich

Von der Polizei wird verhältnismässiges Handeln erwartet. Und wie verhältnismässig sind diese Ausschreitungen?
Die Polizei ist offensichtlich auch nicht besonders innovativ?

Wieso setzt man bei einer Polizeikontrolle nicht einfach eine seitlich einschiebbare Reifenkralle mit Einschubstange unter das Vorderrad? Vorwärts oder rückwärts geht es dann nur noch mit Reifenplatzer. Flucht damit ausgeschlossen. Das wäre zum Einen verhältnismässiger und zum Anderen wirksamer für die polizeiliche Massnahme.
Es gibt kein Recht sich einer Kontrolle zu entziehen, ganz besonders dann nicht, wenn es vergleichsweise harmlose Bagatelldelikte sind.

  • Antwort von Der alte Depp, Mittwoch, 05.Juli, 18:26 Uhr

    Ist es denn unverhältnismäßig, wenn der arme Polizist jezt deutlich mehr Geld gespendet bekommt als die Hinterbliebenen?

  • Antwort von Francoise, Donnerstag, 06.Juli, 15:16 Uhr

    Gesetz über den unmittelbaren Zwang bei Ausübung öffentlicher Gewalt durch Vollzugsbeamte des Bundes (UZwG)

    § 12 Besondere Vorschriften für den Schußwaffengebrauch

    (2) Der Zweck des Schußwaffengebrauchs darf nur sein, angriffs- oder fluchtunfähig zu machen. Es ist verboten, zu schießen, wenn durch den Schußwaffengebrauch für die Vollzugsbeamten erkennbar Unbeteiligte mit hoher Wahrscheinlichkeit gefährdet werden, außer wenn es sich beim Einschreiten gegen eine Menschenmenge (§ 10 Abs. 2) nicht vermeiden läßt.

    Wie würde die Öffentlichkeit urteilen, wenn es ein flüchtiger Terrorist gewesen wäre, der gerade auf dem Wege zu einem Anschlag unterwegs war? Noch erschwerender, wenn in dieser Folge der Anschlag ausgeführt worden wäre und zig Menschen gestorben wären (z.B. Breitscheidplatz)? Die Kontrollbeamten können nicht wissen, was der Grund für die Flucht ist. Man würde die Polizisten verurteilen!

Bernd, Montag, 03.Juli 2023, 12:43 Uhr

30. Hilfe, Hilfe - Quer

Ich habe einen Impfschaden!!!
Seit ich geimpft bin, habe ich Fußpilz. Wer zahlt jetzt?

  • Antwort von Reiner, Dienstag, 04.Juli, 18:07 Uhr

    Mit dem Zweiten sieht man besser - der Entschädigung entgegen. Und das mit Vorerkrankung. Dreist.

Markus Lochner, Sonntag, 02.Juli 2023, 13:17 Uhr

29. Flächenfraß

Guten Tag, ich wohne nahe Hollfeld und habe die Sendung am 29.06. Live gesehen. Die Berichterstattung fand ich im Bezug auf den flächenfraß sehr ausgewogen. Jetzt wollte ich einem Bekannten die Sendung in der Mediathek vorspielen, und musste feststellen dass fast alle positiven Meinungen zum Ansiedeln von Lidl in der Mediathek nicht mehr vorhanden sind, z. B. Die Befragung der Bürger auf der Straße die alle dafür waren, das würde komplett gelöscht. Darüber bin ich maßlos enttäuscht. Ich bin mir nicht mehr sicher ob quer wirklich neutral und ausgewogen berichtet. So langsam glaube ich auch das die öffentlich rechtlichen wirklich nur noch das berichten was in den grünen Geist passt. Ich fand die Sendung bis jetzt super, weiß jetzt aber nicht mehr ob ich dem Format noch trauen kann. Sehr schade wie ich finde.

  • Antwort von quer-Redaktion, Montag, 03.Juli, 12:00 Uhr

    Lieber Herr Lochner, wir haben jetzt bei der Redaktion nachgefragt und alle waren erstaunt... Natürlich ist der Beitrag in der Mediathek auch der, der am Donnerstag Abend in unserer Sendung lief. Unser Beitrag ist hier zu finden: https://www.ardmediathek.de/video/quer-mit-christoph-suess/kommunen-kaempfen-um-logistikzentrum/br-fernsehen/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvLzgyZDA4ODQxLTYzMmMtNDUyMC04MGEwLTIwYmM0MTAyMGFhNg

  • Antwort von Markus Lochner, Dienstag, 04.Juli, 13:45 Uhr

    Hallo liebes Quer-Team,
    sorry für die Umstände, anscheinend habe ich das dann nach der Sendung geträumt (Nicht ironisch gemeint, evtl. war das wirklich so), ich war mir zwar sicher dass im Beitrag live am Donnerstag der Bürgermeister die Aussage traf, doch die Leute im Ort zu interviewen, wie die die Sache sehen. Da waren dann 3-4 Personen zu sehen, die im Prinzip nichts dagegen hatten, keinen einzigen absoluten Gegner. Ich dachte auch die Straße erkannt zu haben, wo die Interviews gemacht wurden, Aber wahrscheinlich täusche ich mich da.

    Trotzdem Danke für die Antwort,

    Gruß Lochner