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quer komplett Sendung und Kommentare vom 19.10.2023

Hass gegen Juden: Wie Antisemitismus die Gesellschaft bedroht // Lehrermangel: Quereinsteiger stützen Bayerns Schulen // Das unregulierte Geschäft mit Welpen // Wenn der Nachbar die Fenster verbietet // Wohin mit der Energie? Der ewige Pumpspeicherstreit

Stand: 18.10.2023

Hass gegen Juden: Wie Antisemitismus die Gesellschaft bedroht

Die Bilder aus Nahost machen die Menschen in Bayern betroffen. Manche mögen konfliktmüde denken: Das hat ja nichts mit „uns“ zu tun. Dabei werden auch in Bayern jüdische Bürger bedroht, antisemitische Angriffe nehmen zu, Hamas-Anhänger sprechen auf Demonstrationen in Bayern Israel das Existenzrecht ab. Politik und Verbände beschwören den Kampf gegen Antisemitismus und die Solidarität mit Israel als deutsche Staatsräson. Doch währenddessen tritt der Judenhass immer ungehemmter auf, und jüdische Menschen in Bayern fürchten: Im Zweifel ist auf die Solidarität der Mehrheitsgesellschaft kein Verlass

Lehrkräftemangel: Wie Quereinsteiger Bayerns Schulen stützen

Wer in Bayern vor einer Klasse unterrichtet, muss nicht zwingend Lehramt studiert haben. Egal ob ehemaliger Pilot oder Biologin – als sogenannte Substitutionskräfte, Quer- oder Seiteneinsteiger dürfen Menschen auch ohne pädagogisches Studium und teils auch ohne Referendariat lehren. Die Ersatzkräfte lindern zwar den Lehrkräftemangel, der Lehrerverband fürchtet jedoch um die Qualität der Bildung und fordert mehr Lehrkräfte. Doch das Kultusministerium sieht in Bayern eine „solide Grundversorgung“.

Wohin mit der Energie? Der ewige Pumpspeicherstreit   

Seit den 70er Jahren wird donauabwärts bei Passau ein Pumpspeicherkraftwerk geplant. Damit soll Strom für Zeiten hohen Verbrauchs gespeichert werden. Umweltschützer kritisieren jedoch, durch das Kraftwerk würde der Donau zu viel Wasser entnommen und das Ökosystem dort gestört werden. Grüne und Energieexperten aber sagen: Gerade in Zeiten der Energiewende werden Speicher immer wichtiger. Sticht der Klimaschutz den Umweltschutz aus?

Skrupellose Hundezüchter: Das unregulierte Geschäft mit Welpen

In Oberfranken wurden zuletzt immer wieder junge Hunde ausgesetzt. Die Tiere waren in schlechtem Zustand, eines musste eingeschläfert werden. Tierschützer und Zuchtverbände prangern schon länger an, dass auch hierzulande Hinterhofzüchter in der Hoffnung auf schnelles Geld Tiere unter schwierigen Bedingungen aufziehen – und den unverkäuflichen Nachwuchs dann „entsorgen“. Möglich mache es der nahezu unregulierte Hunde-Handel. Müssen Hundezüchter vom Gesetzgeber stärker an die Leine gelegt werden?

Da schau (nicht) her: Wenn der Nachbar die Fenster verbietet

In Bayern gilt das „Fensterrecht“: Liegt ein Haus näher als 60 Zentimeter am Nachbargrundstück, kann der Nachbar verlangen, dass die Fenster blickdicht und verschlossen sein müssen. Auch wenn es die Fenster schon länger gibt als das Nachbarhaus. In Nürnberg hat ein Nachbar geklagt und in erster Instanz gewonnen. Die betroffene Familie fürchtet nun, dass mehrere Zimmer künftig unbewohnbar sind. Denn laut Baugesetz brauchen Wohnräume Tageslicht und Belüftung.  

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Der alte Depp, Montag, 23.Oktober 2023, 22:42 Uhr

16. Ach ja, Menschenwürde …

wiegt mit Promi-Status anscheinend doch etwas mehr als ohne. Denn so viele halbe Millionen, wie sie da anscheinend jemand schulden würde, wäre vmtl. selbst für die zur Verantwortung vielleicht gezogenen, so als Organisation gesehen, existenzgefährdend.

Der alte Depp, Montag, 23.Oktober 2023, 22:22 Uhr

15. Lustig! — Aber nur mit verordneter Pappnase!

Sitzen die da gerade vorhin in „Hart aber fair“. Kämpfen sichtlich um die richtigen Worte, erzählen von an Schulen verteilten „Handreichungen“ zum Tun und Reden. Weil: es gibt hier nichts, was man nicht sagen darf. Aber es müssen die „richtigen“ Worte sein.
Also haben plötzlich(?) die Lehrerdinensen, die doch irgendwie so einer „Bildungsschicht“ angehörig sind (sein sollten), Sprachprobleme? Können die das vielleicht auch nicht besser als so mamcher „Wutbürger“, der da meint, hierzulande nichts mehr sagen zu dürfen?
Aber es geht noch „schöner“. Meinte der Friedmann doch tatsächlich, es ginge um diese Menschenwürde. Die er, wenn ich ich „sonst so in der Welt umsehe“, auch verloren hat? Immerhin: er sitzt da und geht nicht dahin, wo sie „die EU“ im Mittelmeer absaufen läßt! Gibt es da, womöglich an „wirtschadftliche Effizienz“ gekoppelt, eine „differenzierbare Menschenwürde“?

Nein, ich tue hier nicht „meine Meinung“ kund. Ich versuche nur zu reflektieren, was „die„ „uns“ sagen …

Der alte Depp, Montag, 23.Oktober 2023, 21:05 Uhr

14. Und zwischendurch, an einer „anderen Front“

explodiert „Links“.
Wie auch immer, wer jetzt glaubt, daß die jetzt geschwächt wären, mach recht haben. Aber: was da an Stärke scheinbar verschwindet, läßt sich IMHO als Stärkung der Extremisten wiederfinden. Die lieben das Chaos. Weil sie keine Anarchisten (in ursprünglicher Bedeutung) sind. Sondern vom „Untergang der Jonathan“ profitieren wollen.
Die offensichtliche Frage ist, wenn man direkt an den Geschehnissen bleiben will, nur die nach dem Opportunismus, der da sicherlich vorzufinden ist.

Der alte Depp, Samstag, 21.Oktober 2023, 17:37 Uhr

13. BTW: da hat also Scorsese wieder einmal einen „katholischen“ Film gemacht?

Nein, nicht für einzelne Menschen. Sondern für diese „Seele der Nation“. Katholisch? Also „lt. Wikipedia“ nur für ca. ein Viertel davon? Aber nicht doch: etwas beichten, danach ein „Du Du, das war aber böse“, ein paar Spendenveranstaltungen als Straf-Party-Events (und auch, gerade in diesem “bible belt”, gerde mit all diesem Prekariat drin, öfter mal „etwas mehr Wind“ usw.) … und dann weitermachen wie bisher (schon so oft!), das paßt doch für alle! Nicht zuletzt: für alle(!) „sten“ (mit und ohne Drang zur Weltherrschaft).

Gabriele Kube, Samstag, 21.Oktober 2023, 16:19 Uhr

12. Fensterstreit

Die Wand ist keine 60 cm vom Grundstück des Nachbarn entfernt. Im Beitrag sah es so aus, als ob das Fenster erst "später anfängt". Vielleicht ergeben sich direkt vom Fenster bis zur Grundstücksgrenze die nötigen 60,01 cm.