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quer komplett Sendung und Kommentare vom 17.02.2022

Grander-Wasser in bayerischen Gemeinden // Postpandemische Gesellschaft // Die Haselmausbrücke // Wird die Steigerwaldbahn reaktiviert? u. v. m. in dieser quer-Sendung:

Stand: 16.02.2022

quer vom 17.02.022 | Bild: BR

Grandioses Marketing? Grander-Wasser in bayerischen Gemeinden

In Österreich ist „Grander-Wasser“ seit langem ein Verkaufsschlager, und auch in Bayern geben manche viel Geld für Geräte aus, mit denen laut Hersteller Wasser „belebt“ wird. Wissenschaftlich bewiesen wurde dieser Effekt noch nie. Und trotzdem schaffen sogar Gemeinden und öffentliche Einrichtungen in Bayern Grander-Anlagen an, aus Glauben an die Technologie oder auch zu Werbezwecken. Die Firma freut es, denn mit dem Gütesiegel kommunaler Verwendung lässt sich prächtig werben.

Erst mal die Bürger fragen: Wenn Politik nicht selbst entscheiden will

Sie werden Münchens Skyline grundlegend verändern, wenn sie denn mal gebaut werden, die 155-Meter Hochhäuser auf dem Paketpost-Areal. Der Stadtrat ist dafür, aber es gibt ja noch den Bürgerentscheid gegen Hochhäuser von 2004. Ist die Mehrheit der Leute in München immer noch gegen derart hohe Häuser? Der Stadtrat beauftragte 112 Münchnerinnen und Münchner mit einem sogenannten „Bürgergutachten“. Doch sorgt diese Form der Bürgerbeteiligung tatsächlich für eine salomonische Entscheidung?

Postpandemische Gesellschaft: Wer bestimmt, was Freiheit heißt?

Bisher war es oft so: Die einen rufen laut „Freiheit“ und meinen damit nicht zuletzt Egoismus, die anderen bestehen auf Verantwortung und freuen sich nicht zuletzt, im Wirtshaus nicht neben Ungeimpften sitzen zu müssen. Doch womöglich ist es an der Zeit, dass sich die verantwortungsvolle Mehrheit den Begriff Freiheit zurückholt, um ihn nicht den selbsternannten „Querdenkern“ zu überlassen. Vielen Menschen fällt der Schritt zur Normalität nach zwei Jahren Pandemie schwer, denn die Coronaregeln schützen vor dem Virus und vor den Unvernünftigen. Und doch sehen viele auch, dass sich angesichts des geringeren Risikos durch Omikron die Abwägung zwischen Bürgerrechten und Infektionsschutz wieder in Richtung Freiheit verschieben muss.

Die Haselmausbrücke: ein Wunderwerk bayerischer Baukunst

Die Stadt Vilshofen kann sich mit einem einzigartigen Bauwerk schmücken: Einer Haselmausbrücke über die neue Umgehungsstraße, inspiriert von Beispielen aus Japan. Naturschützer waren dagegen, denn die Umgehungsstraße und ein Neubaugebiet zerstören den Lebensraum der Haselmaus. Nun zeigen Kamerabilder aus dem Inneren der Brücke, dass sie tatsächlich von keiner Haselmaus genutzt wird. Aber wer will schon kleinlich sein, wenn Vilshofen doch jetzt so ein extravagantes Vorzeigeprojekt hat.

Die die Hoffnung verlieren: wird die Steigerwaldbahn reaktiviert?

Seit vielen Jahren ist sie stillgelegt, doch Befürworter der Steigerwaldbahn wollen die Strecke zwischen Schweinfurt und Kitzingen unbedingt reaktivieren. Eine Vision mit vielen Hürden: die Deutsche Bahn hat die Trasse verkauft, und sogar viele Gemeinden entlang der Strecke sind dagegen. Aus dem Innenministerium kommt jetzt der Vorschlag, auf der Strecke autonome Busse fahren zu lassen, auch dagegen gibt es Widerstand. Das Infrastrukturprojekt, auf das sich die meisten einigen konnten, ist: Ein Radweg.

Wir freuen uns auf Ihre Kommentare

Diese und weitere Themen in der quer-Sendung vom 17.2.2022. Kommentieren Sie hier, bei YouTube, auf Facebook, Instagram oder bei Twitter mit #BR_quer.


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Reiner, Donnerstag, 24.Februar 2022, 12:30 Uhr

43. So. Da haben wir den Salat. Nein, einen Krieg mitten in Europa.

Wie lange hält jetzt die Einigkeit im Westen, wenn es uns richtig weh tut? Danke schön Amerika, das haben wir aber fein hinbekommen. Dann auch noch Beifall von Trump.

Liebe Europa, wie viel Naivität gönnen wir uns noch? Wehrhaft ist an dieser Demokratie offenbar nichts. Lernen wir jetzt daraus?
Wann werden Raketen im Baltikum stationiert? Wird der Flugverkehr mit Russland, Belarus und anderen Ostbrüdern eingestellt? Wann wird der Intertraffic über den DE-CIX nach Russland unterbrochen? Swift? Sanktionen auch mit Staaten, die mit Russland noch Geschäfte machen wollen, z.B. China und Naher Osten?
Eine internationale Isolation Russlands, damit es auch wirklich in Russland spürbar ist und jeden mit Sanktionen belegen, der mit Russland sympathisiert?
Endlich eine Gegenpropaganda in Russland einleiten, denn die Russen glauben diesem Lügner ja auch noch.

Putin hat jegliches Vertrauen verspielt und sollte nun auch so behandelt werden. Die Wattebäuschchen-Diplomatie hat versagt.

Reiner, Mittwoch, 23.Februar 2022, 19:52 Uhr

42. Verständigungsschwierigkeiten mit Putin?

Helmut Schmidt konnte die Verständigungsschwierigkeiten unmissverständlich lösen. Die Sprache, die auch in Russland verstanden wird. Damals war es der NATO-Doppelbeschluss. Die Pershing 2 wurden aufgestellt, um die SS-20 Raketen wegzubekommen. Das wurde vom Ostblock verstanden.
Putin wird es begreifen, wenn in Lettland, Litauen und Estland entsprechende "Abwehrwaffen" installiert werden.
Putin erreicht das genaue Gegenteil.

Ampeln oder Stoppschilder vom Team Rücksicht oder Team Vorsicht oder Sanktiönchen für die Separatistengebiete jucken Putin nicht. Er scheint sich im Schulterschluss zu Xi sicher. Aber genau da müsste man Hebel mit China prüfen. Wasist China wichtiger: Wirtschaft mit Russland oder mit der westlichen Welt?

Quer müsste eigentlich eine Sondersendung ausstrahlen, denn diesen Wahnsinn kann man am besten mit Satire begegnen.

Reiner, Dienstag, 22.Februar 2022, 12:36 Uhr

41. Ist der Westen noch zu retten? Russland-Krise mit Ansage

Die Linken sind gespalten im Umgang mit Russland. Putinversteher oder Realos wie Dietmar Bartsch sind sich nicht einig. Nun bin keines von beiden Lagern und komme doch zu dem Schluß: Krisenbewältigung auf dümmsten Niveau.

Die atomare Abschreckung wurde selbst zum Rohrkrepierer degradiert. Dann noch die Absage der USA sich keines falls die Finger verbrennen zu wollen. Das besorgte Schaulaufen der gesamten westlichen Politikelite nach Russland immer mit dem Hinweis an die Russen, dass das "Selbstbestimmungsrecht" nicht angetastet werden darf. Die ersten Forderungen Putins nach Sicherheitsgarantien wurden geflissentlich ignoriert. Dann wurden die Forderungen ins Unverschämte nicht hinnehmbare erhöht. Kriegsrhetorik in jedem Medium. Drohgebärden mit schwersten Sanktionen, die nun fast lächerlich anmuten. Und die USA freuen sich über das Ende von NS2.
Super Erfolg für uns alle. Die Schmerzen für uns kommen noch. Sicher.

Wäre das nicht pragmatischer zu lösen gewesen?

  • Antwort von Bruno Schillinger-Safob, Mittwoch, 23.Februar, 16:49 Uhr

    ...Super Erfolg für uns alle. Die Schmerzen für uns kommen noch. Sicher....

    Naja, im Moment jubeln ja alle, das die Gasversorgung für die aktuelle Heizperiode gesichert sein soll. Und planen sicher bereits Bittprozessionen, das der Sommer bald kommt und der nächste Winetr ausfällt.

    Lustig ist immer wenn BAERBOCK Sanktionen propagiert.
    Da muss sie ja nur im Kanzleramt anfangen und die Bezüge von Gas-Gerd einfrieren und dessen Büro zumauern.
    Problem bei Sanktionen ist,d as Putin dann drohen wird, Gas Gerd umgehend nach D. zurückzuschicken.

Pfingstochse, Dienstag, 22.Februar 2022, 01:05 Uhr

40. Hohe Häuser haben hohe Wände

mit, unter der Oberfläche wingeschützt verbauten, Isolationsstoffen. Die sind, wie auch schon vor rund 5 Jahren in einem TV-Bericht geschildert wurde, sehr wohl und gut brennbar. Wenn sie erst mal so weit erhitzt sind, daß sie, von unten nach oben ist es besonders leicht, schmelzen.
Entsprechende Prüfungen (z. B. brennende Mülltonne, direkt an die Wand geschoben), schien es mir damals, wurden kurzfristig abgesagt, ja gar verboten. Hätte, vermute ich, KfW-Geschäfte (v. a. welche mit Quadratmeterpreis-Erhöhungen) doch merkbar erschwert.
Dann wird es wahrscheinlich ein menschlicher Fehler, bei dem vielleicht ein volle Tankladung Krosin ungünstig entsorgt wurde, gewesen sein?

Johannes Bär, Montag, 21.Februar 2022, 02:22 Uhr

39. Hochhäuser

Grundsätzlich finde ich es sinnvoll, in die Höhe zu bauen WENN dann auch grosszügig Grünflächen geschaffen werden.
Aber auch in der Höhe kann man Mass halten, denke auch das 80 m genug ist.
Nur ist es natürlich oft so, dass gerade die, die am meisten über Kapitalismus und ungeregelten Markt wettern dann die geldgierigsten Typen sind ... so wird es beim Rot-Grünen Stadtrat wohl auch sein. Der Investor zahlt mehr, wenn er höher bauen kann ... und dann leuchten die Euro Zeichen in rot-grünen Gutmenschen